2. Liga Handball Ära der Vikings in Düsseldorf ist beendet

Düsseldorf · Zum letzten Heimspiel kamen trotz der Verabschiedung nur 150 Zuschauer.

 Die Spieler der Vikings bedanken sich bei ihren treusten Fans im Castello für deren Unterstützung in den vergangenen zwei Jahren.

Die Spieler der Vikings bedanken sich bei ihren treusten Fans im Castello für deren Unterstützung in den vergangenen zwei Jahren.

Foto: Horstmüller/HORSTMUELLER GmbH

Der HC Rhein Vikings hat am Samstag sein letztes Heimspiel in Düsseldorf bestritten. Die Kulisse von nicht einmal 150 Zuschauern passte ebenso wie die klare 20:33-Pleite gegen den EHV Aue ins Gesamtbild. Dies alles rundet das Ende des vor zwei Jahren ins Leben gerufene Projekt aus Düsseldorfer Sicht ab. Die Wikinger kehren nach dem letzten Saisonspiel am nächsten Samstag in Dormagen nach Neuss zurück und tragen ihre Heimspiele im Hammfeld aus. Die Bindung nach Düsseldorf dürfte nicht gelingen, obwohl man die Handballspielgemeinschaft aus Neuss und Düsseldorf durch die Gründung eines „Düsseldorfer“ Vereins mit Namen Rhein Vikings e.V. aufrechthält.

Vor dem Spiel wurde die Stimmung sentimental, denn in Nils Artmann, Christian Hoße, Daniel Zwarg, Bennet Johnen sowie Publikumsliebling Mikkel Moldrup wurden fünf Spieler verabschiedet, sie erhielten ein schönen Bilderrahmen mit Erinnerungen an ihre Vikings-Zeit. Philipp Pöter hatte sich unterdessen bereits vor Wochen von den Wikinger verabschiedet und seinen Vertrag vorzeitig beendet, was der Verein bislang aber nicht kommuniziert hatte. Sein letztes Spiel hatte der ehemalige Bundesligaspieler der HSG Düsseldorf beim TuS Ferndorf absolviert.

Im letzten heimspiel hatten die Vikings gegen Aue keine Chance

Sportlich hatte der junge Kader gegen das Team aus dem Erzgebirge nicht den Hauch einer Chance. Der EHV war bereits früh nach Düsseldorf gereist und bereitete sich auf das letzte Auswärtsspiel der Saison vor. Nach einer Viertelstunde setzten sich die Gäste von 7:6 über 11:6 bis auf 16:11 zur Halbzeitpause ab. Im zweiten Durchgang wurde es noch deutlicher. Die Gäste wollten den nächsten Auswärtssieg unbedingt unter Dach und Fach bringen und landeten am Ende einen klaren 33:20-Erfolg im Castello, was eigentlich für rund 3500 Zuschauer vorgesehen ist.

Am kommenden Samstag sind die Vikings bei seinem letzten Zweitligaspiel zu Gast beim TSV Bayer Dormagen, der sich am Samstag durch ein Unentschieden beim Bundesligaaufsteiger HSG Nordhorn endgültig den Klassenerhalt sichern konnte. Die Partie im TSV-Sportcenter wird um 18 Uhr angepfiffen, sportdeutschland.tv überträgt die Partie im Livestream.

Die Mannschaftsführung hat auf die falschen Spieler gesetzt

Für Düsseldorf endet mit dem letzten Heimspiel des HC Rhein Vikings ein weiteres Handballprojekt. Großen Worten folgten wenig Taten. Die Rhein Vikings wurden bereits in der ersten Saison von den Zuschauern nicht angenommen. Der Neusser HV hatte in seiner Aufstiegssaison phasenweise mehr Zuschauer als im Castello. Der Verein selbst produzierte viele negative Schlagzeilen und meldete in dieser Saison Insolvenz an. Aufgrund der finanziellen Situation mussten etliche Leistungsträger abgegeben werden, der sportliche Abstieg war damit ebenfalls besiegelt. Wenn man sieht, was die jungen Spieler für Leistungen geboten haben, kann man verstehen, dass die Verantwortlichen viele Fehler in der Zusammenstellung des Kaders gemacht haben. Es wurde fast ausschließlich auf teure, erfahrene Spieler gesetzt, die ihre Klasse aber nur selten zeigten.

Düsseldorf hat mit den Frauen von Fortuna Düsseldorf einen echten eigenen Verein, der in der Spielzeit 2019/2020 in der 3. Liga West spielt. Zudem setzt die Sportstadt Düsseldorf auf Events wie Länderspiele, den Super Cup oder aber die Heimspiele des Bergischen HC.

Vikings: Moldrup, Dreyer (1), Conrad - Gipperich (4), Hoße, Skorupa, Weis (3), Johnen (7), Zwarg (4/1), Görgen, Ahrens, Middell (1)

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