Handball Rhein Vikings: Auf der Suche nach der Leichtigkeit

Der Vorsprung der Rhein Vikings auf die Abstiegszone der 2. Liga schmilzt. Ein Sieg am Samstag gegen Hagen ist deswegen fast Pflicht.

Handball: Rhein Vikings: Auf der Suche nach der Leichtigkeit
Foto: Wolff

Düsseldorf. Es hat sich etwas verändert bei den Handballern des HC Rhein Vikings. Das ist nicht nur an der Tabelle der 2. Bundesliga abzulesen, das merken Beobachter auch an den Aussagen der Beteiligten. Bislang umgab Trainer und Spieler eine gewisse Leichtigkeit, nun spricht Rückraumspieler Alexander Oelze von einer „schwierigen Phase“, in der man trotzdem „nicht alles schlecht reden muss“.

Der Start für den neuen Verein in der neuen Liga war ja mehr als geglückt. Zwischenzeitlich gab es sogar eine Serie von sechs Siegen aus neun Spielen. Die Vikings schienen sich im Mittelfeld der 2. Liga zu etablieren. Nun sieht das anders aus. Denn seitdem gab es aus neun Spielen nur noch einen Sieg, dafür aber sieben Niederlagen. Folglich rutschte der Fusionsverein aus ART Düsseldorf und Neusser HV auf Platz 15 ab, nur vier Punkte trennen ihn von der HSG Konstanz auf dem ersten Abstiegsplatz.

Bange macht sich Trainer Ceven Klatt dennoch nicht. Weil der Vorsprung ja selbst zu besten Zeiten nur sechs Punkte betragen habe. Das stimmt zwar nicht ganz, nach 15 Spieltagen stand sein Team auf Rang elf und hatte sieben Zähler Vorsprung, aber in der Sache liegt der Coach nicht falsch. Genauso wie vorher nicht alles gut war, ist jetzt nicht alles schlecht.

Passenderweise hat Klatt in seinem Umfeld keine hängenden Köpfe ausgemacht. Stattdessen hätten sich einzelne Spieler nach dem 17:20 vergangene Woche in Dessau vor die Kollegen gestellt und die Niederlage auf ihre Kappe genommen. Und überhaupt: „Wir haben bis jetzt in allen schwierigen Phasen Lösungen gefunden. Ich habe Vertrauen in die Mannschaft, dass wir das dieses Mal auf wieder hinbekommen“, sagt der Trainer vor dem heutigen (19 Uhr) Heimspiel gegen Eintracht Hagen.

Ein Spiel, das doppelt wichtig ist. Erstens gehören die Hagener zu den Gegnern der Kategorie „schlagbar“, zweitens sind die beiden Teams punktgleich. Dass es da nicht mit Schuldbekenntnissen getan ist, wissen sie auch bei den Vikings. „Das ist Abstiegskampf“, sagt Oelze, „da gibt es keinen Schönheitspreis zu gewinnen.“

Schön muss es am Samstag in der Tat nicht werden, aber konsequent. Die aufstrebenden Hagener haben eine gefürchtete Offensive. Allein die Rückraumspieler Sören Kress und Bartosz Konitz haben gemeinsam 195 Tore geworfen. Und auch von Außen droht Gefahr. Jan Van Boenigk und Daniel Maestrum stehen bei 180 Toren. Zudem läuft Torwart Tobias Mahncke heiß, zuletzt hielt er jeden zweiten Ball.

Das sind keine guten Nachrichten für die Vikings, die in Dessau 21 Fehlwürfe hatten. „Machen wir nur die Hälfte rein, gewinnen wir da mit fünf Toren“, sagt Klatt und erwartetet gegen Hagen eine Steigerung: „Wir sind eine abwehrgeprägte Mannschaft, die häufig auf das Tempospiel verzichtet. Aber um erfolgreich zu sein, muss unsere Trefferquote über 50 Prozent sein.“ Klappt das, kehrt bald sicher auch die Leichtigkeit zurück.

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