Bergischer HC BHC bezwingt auch Oelze & Co.

Im letzten Auswärtsspiel siegt der Zweitligameister bei den Rhein Vikings mit 28:25.

Bergischer HC: BHC bezwingt auch Oelze & Co.
Foto: Anke  Hesse

Auch wenn die Beine schwerer werden und der Kopf leerer wird, haben sich die Spieler des Bergischen HC am Samstag ihrer letzten Auswärtsaufgabe der Saison erfolgreich entledigt. Am Anfang mit Mühe, am Ende verdient gewannen sie beim Aufsteiger und Nachbarn HC Rhein Vikings mit 28:25 (13:14). So stehen in der Abschlussbilanz 18 Auswärtssiege einer einzigen Schlappe in Lübeck gegenüber, ehe der souveräne Meister dann am kommenden Samstag in eigener Halle gegen Coburg zum Schussakkord des einjährigen Zweitliga-Intermezzos bläst.

„Der BHC hat das heute im Stile einer Erstliga-Mannschaft abgespult“, erkannte dann auch nach 60 Minuten vor 1560 Zuschauern im Düsseldorf Schmuckkästchen Castello Vikings-Trainer Ceven Klatt an. Vor allem mit seinen Gegenstößen zogen die Löwen dem Aufsteiger am Ende den Zahn. „Die haben, glaube, ich sechs Tore aus dem Gegenstoß gemacht, wir nur eins. Es kostet viel Kraft, wenn du immer wieder im Sechs-gegen-Sechs anrennen musst“, benannte Vikings-Shooter Alexander Oelze den Unterschied. Dabei hatte der 34 Jahre alte Ex-BHCer entscheidend dazu beigetragen, dass es zumindest 45 Minuten lang eine offene Partie geblieben war. Nicht weniger als zehn Feldtore schenkte Oelze, der seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat, dem BHC ein, traf vor allem in der ersten Hälfte, als die BHC-Abwehr die Rückraumwerfer nicht aggressiv genug attackierte, fast nach Belieben. Dass „Ali“ einen Torwart ausgucken kann, ist bekannt, mit wenig Druck und nicht gerade Top-Leistungen auf der Torhüterposition, machte es der BHC ihm aber auch oft zu leicht. Erst in der zweiten Hälfte kam Oelze dann nicht mehr so gut zum Zuge, biss sich trotz einer schmerzhaften Adduktorenverletzung, die er sich Ende der ersten Hälfte zugezogen hatte, durch.

Auf BHC-Seite drückte offensiv vor der Pause einer dem Spiel seinen Stempel auf, der diese Rolle in dieser Saison erstmals bekleidete: Csaba Szücs nahm nicht nur die Rolle des Abwehrchefs ein, sondern blieb erstmals auch für Angriffe als Regisseur auf dem Feld. Klasse, wie seine Anspiele zunächst saßen. „Ich war sehr zufrieden mit ihm“, sagte Sebastian Hinze, der mit diesem taktischen Schachzug aus der Not eine Tugend gemacht hatte. Da neben Fabian Gutbrod auch Kristian Nippes mit einer im Training erlittenen Knieverletzung ausfiel und Max Bettin aufgrund einer ebenfalls im Training zugezogenen Platzwunde unter dem Auge geschont werden sollte, fehlten plötzlich drei potenzielle Abwehr-/Angriffsspieler, so dass Hinze Routinier Szücs vor der Pause fast komplett auf der Platte ließ.

„Wir haben die gesamte Woche so trainiert. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht“, sagte Szücs nachher, bekannte aber auch, dass es kraftraubend gewesen sei. „Schließlich habe ich das so seit zwei Jahre nicht mehr gemacht.“

Eine Top-Leistung beim BHC brachte unter dem Jubel von mehr als 300 mitgereisten Löwen-Fans auch Linksaußen Jan Artmann. So wie er immer wieder in den Kreis flog und neun blitzsaubere Tore erzielte, ist es kaum zu glauben, dass er zum Saisonende wegen eines Hüftschadens aufhören muss. In Abwesenheit von Nippes und Gutbrod hatte ihm sein Trainer auch die Spielführerbinde verliehen. „Das war eine große Ehre für mich“, sagte Artmann, der sich dieser Auszeichnung menschlich wie sportlich als würdig erwies.

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