Giants bringen Spitzenreiter Bonn in Bedrängnis

Düsseldorf führt beim 60:70 mit zehn Punkten Vorsprung, doch ein Drei-Punkte-Wurf wendet das Spiel.

Düsseldorf. Eine Weihnachtsfeier fällt bei den Giants Düsseldorf flach. Nicht etwa wegen der Enttäuschung nach dem 60:70 (29:28) am Sonntag im abschließenden Spiel des Jahres in der Basketball-Bundesliga bei Tabellenführer Baskets Bonn. Sondern weil die meisten Giganten - sofern sie US-Amerikaner sind - am Montag schon am Düsseldorfer Flughafen in eine Maschine steigen und in die Heimat fliegen.

Waren die Spieler von Trainer Achim Kuczmann etwa am Sonntag in Gedanken schon abgeflogen? "Nein", so Kuczmann energisch, "die Jungs wollten das Ding gewinnen, das hat man deutlich gesehen." Am Ende sei es nur unglücklich gelaufen.

Tatsächlich lagen die Gäste bis zweieinhalb Minuten vor Schluss in Führung, teilweise mit bis zu zehn Zählern Vorsprung. Kuczmann hatte "Zonenverteidigung" (statt Manndeckung) angeordnet, und die Bonner kamen damit lange Zeit nicht zurecht.

Trainer Kuczmann feiert im Bonner "Dome" Premiere Die meisten der 5820 Zuschauer verstummten angesichts der mangelnden Trefferquote ihrer Baskets, und die 100 mitgereisten Giants-Fans waren im weiten Rund mehr als deutlich zu hören. Es schien eine geglückte Premiere für Kuczmann zu werden.

Schließlich war es für ihn trotz 40 Jahren im Basketball-Geschäft der erste Auftritt im neuen Bonner "Dome". Und lange lief alles gut für die Giants, bis Bonns Earl Jerrod Rowland ein unglaublicher Drei-Punkte-Wurf glückte. Plötzlich war die Kulisse da, die im Sommer fertig gestellte Halle wurde zum Hexenkessel und weckte die Baskets aus ihrer Lethargie.

Befreit und bissig suchten sie die Chancen, verteidigten besser, und plötzlich schlichen sich auch in das Giants-Spiel vermeidbare Fehler ein. "Dadurch haben wir uns einfach rausbringen lassen", sagte Kuczmann. Es mag auch das Selbstvertrauen der Bonner gewesen sein, dass sie zusätzlich beflügelte.

Immerhin hatte die Mannschaft von Trainer Mike Koch mit zuvor vier Siegen in Serie die Tabellenspitze erklommen. Und sie ließ sich auch von den Giants nicht stürzen, die nach dem Sieg gegen Berlin in der Vorwoche nicht weniger selbstbewusst den zweiten Spitzenreiter gefordert hatten. Doch die zweite Überraschung war wohl ein Weihnachtswunsch zuviel.

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