Kunst im öffentlichen Raum : Hornissen-Waben sind der Hingucker am Klee-Platz
Schon von weitem leuchtet auf dem Paul-Klee-Platz eine farbkräftige Rasterstruktur dem Fußgänger entgegen, die alle grauen und schwarze Mauern in der Umgebung der Kunstsammlung aufheitert. Sie stammt von der US-amerikanischen Künstlerin Sarah Morris und ist eine kleine Sensation für Düsseldorf.
Die Geschichte ihrer Entstehung ist ungewöhnlich.
Die Wand ist das Abschiedsgeschenk von Pia Müller-Tamm, der damaligen kommisssarischen Leiterin der Kunstsammlung, an die Landeshauptstadt. Normalerweise kümmern sich Kunsthistoriker ausschließlich um die Museumsbestände im Innern ihrer Häuser. Müller-Tamm aber schaute zwölf Jahre lang als wissenschaftliche Leiterin und Kuratorin auf ein schäbiges Milieu. Während sie herausragende Ausstellungen wie „Puppen Körper Automaten“ und „ Henri Matisse – Figur, Farbe, Raum“ organisierte oder Werke von Hiroshi Sugimoto für Deutschland entdeckte, wünschte sie sich etwas anderes als eine triste Rückfront.
Da sie nicht nur Kunstgeschichte und Volkskunde, sondern auch Städtebau in Würzburg und Bonn studiert hatte, kam ihr beizeiten der Gedanke an eine kunstvolle Mauer. „Ich habe von meinem Büro immer auf die ungestaltete Wand am Klee-Platz geschaut. Die Wand war schrecklich. Eine Hinterhof-Situation. Als die Baustelle für den Erweiterungsbau der Kunstsammlung entwickelt wurde, ist mir klar geworden, dass da ein neuer städtischer Raum geschaffen wird. Die Gegend konnte nicht so bleiben, wie sie ist.“
Der lange Weg zu der
Augenweide aus Keramikfliesen
Nun kann keine Museums-Chefin einfach einen Platz gestalten, geschweige denn eine Mauer verschönern, die gar nicht zum Museum gehört. Die Wand mit dem sogenannten Hornissen-Origami von Sarah Morris gehört der Apotheker- und Ärztebank. Pia Müller-Tamm schaltete den damaligen Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff und den obersten Freund der Kunstsammlung, Robert Rademacher ein. Die Apo-Bank hatte nichts dagegen und stellte die Nordwand bereit. Und die Landesregierung erlaubte einen internationalen Wettbewerb, an dem hochkarätige Künstler teilnahmen.
Stolz verkündete die Staatskanzlei am 3. Februar 2009, Sarah Morris sorge für einen zusätzlichen Anziehungspunkt der Kunstsammlung. Ihr Werk werde zum „Kunstgenuss in das Museum einladen“. Mit der monumentalen Arbeit gewinne K 20 eine herausragende künstlerische Arbeit in unmittelbarer Nähe des Erweiterungsbaus. Die Staatskanzlei frohlockte, der Klee-Platz werde in einen „innerstädtischen Platz mit Verweilqualität verwandelt“, zugleich werde er zum „attraktiven Vorraum des Museums“.