Kultur Düsseldorfer Schauspielhaus startet im September wieder

Düsseldorf · Das Theater am Gründgens-Platz plant mit neun neuen Stücken bis Jahresende – kann aber nur im Großen Haus spielen.

 Tonhallen-Intendant Michael Becker stellte am Donnerstag die Pläne seines Hauses für die nächsten Monate vor.

Tonhallen-Intendant Michael Becker stellte am Donnerstag die Pläne seines Hauses für die nächsten Monate vor.

Foto: Susanne Diesner

Das Schauspielhaus erlebt erste Lockerungen der Corona-Vorgaben. Im Haus werden nun wieder drei Stücke geprobt, die nächste Spielzeit ist unter Vorbehalt geplant, die Verantwortlichen gehen aktuell von neun neuen Inszenierungen bis Dezember aus. Das gaben Intendant Wilfried Schulz und sein Team am Donnerstag bekannt. Am Mittwoch hatte der Aufsichtsrat diese Pläne gutgeheißen. Zu den neuen Werken zählen unter anderem „Gott“ von Ferdinand von Schirach, Brechts „Mutter Courage“ und ein Stück der Bürgerbühne zum 125. Geburtstag von Fortuna Düsseldorf.

Auch die Tonhalle hat am Donnerstag das Programm für die kommende Saison vorgestellt. Zudem stellte man ihn Aussicht, auch schon vor der Sommerpause wieder einzelne – speziell abgestimmte – Konzerte in der Tonhalle spielen zu können. Allerdings können die in der aktuellen Saison eigentlich geplanten verbliebenen Konzerte, trotz der Möglichkeit ab Ende Mai wieder zu öffnen, nicht mehr stattfinden und mussten abgesagt oder verschoben werden.

Das Theater am Gründgens-Platz hatte seinen Betrieb am 13. März eingestellt. In der Folge wurden Abteilungen vorübergehend geschlossen, Kurzarbeit eingeführt und Erfahrungen mit virtuellen Proben gesammelt. So haben sich neue Formen des Arbeitens entwickelt, zudem sind Pläne entstanden, wie viele Zuschauer ab September die Vorstellungen besuchen können.

Prägend für alle Bereiche ist das Abstandsgebot von 1,50 Metern. Daraus folgt, dass jede zweite Sitzreihe im Haus freibleiben wird und nur jeder dritte Platz genutzt werden kann, es sei denn zwei Zuschauer sind verbunden oder leben in einem Haushalt. Im großen Haus wird es mindestens 128 Plätze geben, die Zahl kann mit so genannten Loveseats, die man aus Kinos kennt, auf 180 oder 190 steigen. Im Kleinen Haus und auf der neuen Bühne namens Unterhaus würden die Kapazitäten so weit schrumpfen, dass es keinen Sinn mehr hätte, sie zu bespielen. Deshalb wird dort vorerst nicht inszeniert. Im Jungen Schauspielhaus an der Münsterstraße und im Central neben dem Hauptbahnhof werden Stücke für Kinder und Jugendliche aufgeführt.

Auch für die Schauspieler ändert sich durch das Abstandsgebot vieles. Gruppen müssen getrennt proben, es werden verstärkt Mikrofone eingesetzt, um nicht so intensiv sprechen zu müssen. Es gibt keine Anproben und niemanden, der die Schauspieler in der Maske schminkt.

Die Tonhalle hat hoffnungsvoll für die Saison 2020/21 einen „normalen“ Spielplan vorgestellt, wie in dem aktuellen Jahresheft – dem OTON-Magazin – nachlesbar ist. Mit unter anderem besonderen – auch multimedialen – Highlights, die im Zeichen des Beethoven-Jahres stehen werden, die wir noch gesondert auf der Kulturseite vorstellen werden. Der Spielplan sei eine „Wette auf die Zukunft“, betonte Intendant Michael Becker. Die Gesundheit steht natürlich an erster Stelle.

Pläne für neue Zyklen mit Ádám Fischer sind in der Schublade und als erster Artist in Residence soll der Violinist Frank Peter Zimmermann mehrere Schwerpunkte am Haus setzen. Man werde versuchen, die Möglichkeiten, so gut es geht, zu nutzen, um das geplante Programm durchführen zu können, hieß es. Notfalls mit Dopplungen von Konzerten, Sonderkonzerten. Vorrang hätten die Abonnenten. Informationen gibt es zwei Wochen im Vorlauf der jeweiligen Konzerte. Ungewöhnliche Rückgänge bei den Abos gibt es übrigens keine.

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