Bessere Anbindung „Schnellbus-Light“ fährt ab Sommer bis Leverkusen-Mitte

Burscheid. · Der versprochene Schnellbus lässt noch auf sich warten. Aber bald soll der SB 24 rollen.

 An der Bushaltestelle Wuppertalstraße in Bergisch-Neukirchen fährt die Linie 239/240 auf die Busspur – am Berufsverkehr vorbei. Komplett fertig ist diese Spur aber noch nicht.

An der Bushaltestelle Wuppertalstraße in Bergisch-Neukirchen fährt die Linie 239/240 auf die Busspur – am Berufsverkehr vorbei. Komplett fertig ist diese Spur aber noch nicht.

Foto: Ja/Siewert, Doro

Mit dem Ende der Bauarbeiten am Raiffeisenplatz in Hilgen Mitte 2017 kam die Nachricht bei einem ersten feierlichen Festakt in die Öffentlichkeit. Der damalige Landrat Hermann-Josef Tebroke erklärte, dass der Kreis den Schnellbus wolle – der ihn auch finanzieren müsse. Das Ziel sei, ihn zum Fahrplanwechsel 2018 einzuführen. Das ist vorbei - und der Schnellbus von Wermelskirchen kommend über Burscheid und Opladen nach Leverkusen rollt nicht. Und er wird vermutlich so schnell nicht rollen.

Hannah Weisgerber, Sprecherin des Rheinisch-Bergischen Kreises, weist auf eine Machbarkeitsstudie hin, die noch nicht vorliege. Mit diesem Gutachten sollten noch viele Fragen beantwortet werden, die sich während des Prozesses ergeben hätten. Beispielsweise zur Infrastruktur und zur Anbindung an die Schiene. Zudem seien die Interessen mehrerer Kommunen bzw. Behörden tangiert. Auch würden andere Linien in das Gutachten aufgenommen. Zudem solle die Linie auch in die Planungen zur „Regionale“ eingebunden werden.

Vorrangiges Ziel des Schnellbusses über Burscheid ist, die Menschen zügig nach Wiesdorf zu bringen, um dort eine bessere Anbindung an den Rhein-Ruhr-Express (RRX) von Dortmund über Essen, Duisburg und Düsseldorf nach Köln zu bekommen. Doch auch der ist noch Zukunftsmusik.

Der SB 24 ist die
bisherige Linie 239/240

Doch auch wenn die Fahrt mit den geplant besonders komfortablen Bussen (Gepäckfächer, WLAN und Ladebuchsen) noch in fernerer Zukunft zu liegen scheint, gibt es jetzt einen Lichtblick: eine Art „Schnellbus-Light“, wie der Burscheider Bürgermeister Stefan Caplan ihn nennt. In unserem Interview zum Jahreswechsel hatte der Verwaltungschef bereits kurz auf das neue ÖPNV-Angebot hingewiesen. Tatsächlich sind die Bestrebungen der Stadt Leverkusen zusammen mit der Wupsi nach einem Beschluss des dortigen Rates im Dezember bereits in trockenen Tüchern.

Der SB 24 ist die bisherige Linie 239/240 zwischen Hilgen (bzw. Dabringhausen) und Opladen. Die neue Linie soll die Erschließung der Westseite der Neuen Bahnstadt übernehmen und als Schnellbus bis Leverkusen-Mitte verlängert werden. Wie in der entsprechenden Vorlage nachzulesen ist, stellt die Linie SB 24 eine Direktverbindung von Bergisch-Neukirchen nach Leverkusen-Mitte dar. „Die Fahrzeitersparnis beträgt dadurch 13 Minuten“, heißt es. Schneller vorwärts kommen soll der Bus auch dadurch, dass die bisherigen Verzögerungen aufgrund des Individualverkehrs insbesondere in den Morgenstunden durch eine Extraspur zwischen Bergisch Neukirchen und dem Kreisverkehr in Opladen wegfallen. Ein Teil dieser Spur auf der Burscheider Straße in Höhe der Wuppertalstraße ist schon freigegeben, weitere Stücke sollen folgen.

Wupsi braucht für die
Umsetzung noch ein halbes Jahr

Wie es weiter heißt, benötigt die Wupsi zur betrieblichen Umsetzung und konkreten Fahrplanerarbeitung einen Vorlauf von einem halben Jahr. Die Umsetzung soll dann während des Fahrplanwechsels im Sommer 2019 mit Eröffnung des neuen Busbahnhofes in Leverkusen-Mitte erfolgen.

Perspektivisch ist auch eine Anbindung an den Kölner Norden mit einem Schnellbus von Leverkusen-Mitte im Gespräch. Der Bedarf müsse aber noch mit der Stadt Köln ermittelt werden. Und die Linie könne erst mit dem Neubau der Autobahnbrücke verwirklicht werden.

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