Hochschule Uni feiert ihr 100-jähriges Bestehen

Köln · Zum Jubiläum gibt es Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, ein Festival und eine neue App, die durch die Geschichte der Kölner Hochschule führt.

 Der Grundstein für das Hauptgebäude der Uni Köln wurde 1929 gelegt. Bezogen wurden die neuen Gebäude in Lindenthal 1934.

Der Grundstein für das Hauptgebäude der Uni Köln wurde 1929 gelegt. Bezogen wurden die neuen Gebäude in Lindenthal 1934.

Foto: Eppinger

Die Kölner Uni kann als Hochschule gleich zwei Geburtstage im Jahr feiern. 1388 wurde die alte Uni in der Domstadt gegründet. Diese Ära dauerte bis ins Jahr 1798 – damals wurde die Uni für mehr als 100 Jahre in der Franzosenzeit geschlossen. Wiedereröffnet wurde die neue Uni vor genau 100 Jahren von Konrad Adenauer. In beiden Fällen war es eine Gründung aus der Stadt heraus und von deren Bürgern.

Der Grundstein für das heutige Hauptgebäude der Uni wurde 1929 gelegt. 1934 konnte die Hochschule ihre Räumlichkeiten in Lindenthal beziehen. Grund für den Umzug war, dass das alte Gebäude in der Südstadt – die heutige TH Köln – nicht mehr für die steigende Anzahl der Studenten ausreichte. Der neugotische Zweckbau für das Stadtarchiv und die Universitäts- und Stadtbibliothek am Gereonskloster wurde 1934 aufgegeben. Heute befindet sich dort das Luxushotel Qvest.

Anpacken für die Immatrikulation an der Kölner Uni

1938 wurde die 550-Jahrfeier der alten Universität mit Honoratioren deutscher und europäischer Hochschulen unter anderem mit einem großen Festzug begangen, wie ein Bild im aktuellen Magazin der Uni belegt. Der Zug führte von der damaligen Oper am Rudolfplatz nach Lindenthal.

Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte man dem Andrang der bildungshunrigen Jugend Herr zu begegnen, indem die Immatrikulation vom Nachweis der Teilnahme an Aufräumarbeiten abhängig gemacht wurde. Auf einem Bild schaufeln Studenten aber auch freiwillig für den Gasanschluss des Chemischen Instituts der Uni.

Einblicke in die Geschichte der neuen Kölner Uni gibt ab dem 10. April eine neue App, die extra für das Jubiläum entwickelt wurde. Sie führt Interessierte an Orte in der Stadt, die für die Uni wichtig waren. Dazu gehört das erste Zoologische Institut im Stapelhaus. Dort musste man durch die Küche eines Restaurants im Erdgeschoss gehen, um ins Institut im Obergeschoss zu gelangen.

Entworfen wurde die App von Jens Alvermann gemeinsam mit Studenten des Masterstudiengangs Public History. Die enge Verbindung von Hochschule und Stadt wird am heutigen Campus genauso klargemacht, wie in den vielen Veedeln der Stadt. Die meisten Inhalte der App sind praktischer Weise auch offline verfügbar, sodass einem Spaziergang auf den Spuren der Uni durch Köln nichts mehr im Weg steht. Geplant sind regelmäßige Updates und Erweiterungen der neuen App.

Dargestellt wird die multimediale Geschichte in einem unterhaltsamen Stil, um diese vom akademischen Elfenbeinturm in die Stadt hinauszutragen. Insgesamt 30 Orte sind in der Stadtkarte der ersten App-Version verzeichnet. Dazu gibt es Texte, Bilder und einen Audioguide. Außerdem soll die Geschichte der Kölner Uni von externen Historikern aufgearbeitet werden. Dabei geht es unter anderem auch um die Rolle der Hochschule in der NS-Zeit. Entstehen soll zudem eine unterhaltsam verfasste, aber wissenschaftlich fundierte Chronik der Uni.

Im Jubiläumsjahr gibt es ein umfangreiches Programm mit verschiedenen Veranstaltungsformaten sowohl zentral von der Uni selbst, als auch von den Einrichtungen und Fakultäten. Den Auftakt bildet der Jahresempfang des Rektors am 22. Januar. Tradition hat schon die Benefiz-Karnevalsveranstaltung „Alles für uns Pänz“ am 1. Februar unter anderem mit dem Dreigestirn, den Blauen Funken, Querbeat und Miljö. Karten sind noch verfügbar.

Die Universität kommt
in die Häuser der Stadt

Außerdem kommt die Uni auch in die Stadt und zwar mit dem Format „Uni in Kölner Häusern“. Dort geht es um verschiedene Wissenschaftsthemen. Ort sind eine KVB-Bahn genauso wie die Blutspendezentrale, das Oberlandesgericht oder die Alte Feuerwache. Insgesamt sind 24 Einzelveranstaltungen im Jubiläumsjahr geplant.

Am 11. April fällt der Blick in der Aula beim Vortrag unter dem Titel „Frauen starten durch“ auf 100 Jahre Frauenstudium in Köln. Am 11. April 1919 hat sich mit Jenny Gusky die erste Frau an der Uni eingeschrieben. Beim Science Slam im Artheater, Em Schnörres und in der Kulturkirche gibt es vom 9. Mai bis zum 14. Juni einen Wissenschaftswettbewerb der Kölner Hochschulen mit Nachwuchsforschern.

Am 8. Juni ist ein Unifestival am Tanzbrunnen geplant. Musikalische Gäste sind dann unter anderem Brings, Decoy und Alice Merton. Dazu kommen zwei Jubiläumskonzerte in der Philharmonie. Am 3. Juni gibt es „Summertime“ und am 1. November die „Messa da Requiem“ von Verdi. Geplant ist weiterhin mit dem „Kölnalumnie-Homecomig“ ein großes Ehemaligentreffen (20. und 21. September) sowie eine Ausstellung von Mai bis Oktober zum Jubiläum, die an zwei Orten zu sehen sein wird – in der Universitäts- und Stadtbibliothek sowie am Historischen Stadtarchiv am Heumarkt.

Weitere Infos gibt es unter:

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