Handball-Bundesliga BHC nutzt seine Chance nicht

Kassel/Wuppertal · Beim 25:28 (12:15) in Melsungen haben die Handballer gute Phasen, kommen aber nie in einen Lauf.

 Melsungens Fynn Lemke wehrt Leos Petrovsky ab, der nach langer Verletzungspause wieder sein erstes Spiel für den BHC machte. 

Melsungens Fynn Lemke wehrt Leos Petrovsky ab, der nach langer Verletzungspause wieder sein erstes Spiel für den BHC machte. 

Foto: Fischer, Andreas H503840

Fünf Tage nach dem 28:27 gegen Hannover hat Handball-Bundesligist Bergischer HC eine zweite Überraschung verpasst. Mit 25:28 (12:15) unterlagen die Bergischen am Donnerstag Abend in Kassel beim Tabellen-Sieben MT Melsungen und mussten sich eingestehen, dass mehr drin gewesen wäre. Weil Ludwigshafen in Erlangen gewann, sind es plötzlich nur noch vier Punkte bis zum Abstiegsplatz.

Melsungen hatte am Mittwoch Trainer Heiko Grimm freigestellt, dem man eigentlich noch ein Ultimatum von drei Spielen gesetzt hatte. Für ihn soll der erfahrene Gudmundur Gudmundsson übernehmen. Gegen den BHC coachten aber noch der bisherige Co-Trainer Arjen Haenen. Beim BHC war neben Torwart Christopher Rudeck, der am Montag Papa geworden war, überraschend auch Leos Petrovsky erstmals nach langer Verletzungspause im Aufgebot.

Gerade elf Minuten waren gespielt, da hatte der BHC schon fünf Mal Pfosten oder Latte getroffen - eigentlich sogar sechs Mal, doch Fabian Gutbrods Wurf sprang vom Querbalken knapp hinter die Linie. Wenn zunächst auch viel Pech im Spiel gewesen war, vergaben die Löwen dennoch in der ersten Halbzeit zu viele Chancen gegen den starken Nebosja Simic im Tor der Gastgeber. Jeffrey Boomhouwer scheiterte doppelt von außen, Arnor Gunnarsson ließ von der anderen Seite liegen und zudem einen Siebenmeter ungenutzt. Leos Petrovksy warf aus sechs Metern sogar neben das Tor. Und auch im Tempospiel - insbesondere bei der zweiten Welle - zeigten sich die Gäste fehleranfällig. Csaba Szücs zum Beispiel streute gleich zwei Fehlpässe ein.

Gegen den mit Kai Häfner und Julius Kühn individuell hochkarätig besetzten Positionsangriff hatten die Bergischen natürlich Probleme, doch immer wieder gelangen auch Ballgewinne, die jedoch zu selten zu Toren auf der anderen Seite führten. Da Lukas Stutzke, Alexander Weck und auch Sebastian Damm Akzente setzten, ging es „nur“ mit einem 12:15-Rückstand in die Pause. Die Bergischen waren immer noch in Reichweite, mussten ihre Möglichkeiten aber viel effektiver nutzen, um zum ersten Mal in ihrer Historie für Punkte in Melsungen in Frage zu kommen.

Christopher Rudeck kam in der zweiten Halbzeit für Tomas Mrkva, der außer einem Siebenmeter nicht viel zu fassen bekommen hatte, zwischen die Pfosten. Das erste Tor erzielten aber die Melsunger, die am Kreis erneut Marino Maric in Szene setzten. Es war bereits der vierte Treffer des Kroaten. Die Abschlussqualität der Löwen wurde zunächst nicht besser. Die Ende der ersten Halbzeit noch so gut funktionierenden Stutzke und Weck vergaben nacheinander - Erster aus dem Rückraum, Zweiter per Siebenmeter. Weck jedoch fasste sich im nächsten Angriff ein Herz und donnerte die Kugel über die gegnerische Abwehr ins Gehäuse.

Der BHC hatte nun seine stärkste Phase im Positionsangriff, ließ die Kugel schnell laufen, verkürzte auf 16:18 und war drauf und dran, den Anschluss herzustellen. Ein Pass zu viel im Zeitspiel nutzten die Hausherren durch Tobias Reichmann zum 19:16, zwei Würfe in den Block von Arnesson bescherten den nächsten Gegenstoß, bei dem sich Gunnarsson nach einem Griff in den Wurfarm von Yves Kunkel die Rote Karte einhandelte. Das 20:16 per Siebenmeter war die Vorentscheidung zu Gunsten der Melsunger.

(trd)
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