Handball BHC erkämpft sich gegen MT Melsungen einen Punkt

Gegen die Rückraum-Asse der MT Melsungen hieß es nach zäher Aufholjagd 24:24.

 Linus Arnesson zog sich eine Platzwunde am Kopf zu, die in der Kabine zunächst provisorisch versorgt wurde.

Linus Arnesson zog sich eine Platzwunde am Kopf zu, die in der Kabine zunächst provisorisch versorgt wurde.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Zweites Spiel, zweites Erfolgserlebnis für die Handballer des Bergischen HC. Nach dem 26:21 zum Auftakt beim Aufsteiger Nordhorn fühlte sich am Donnerstag das 24:24 (8:11) gegen das Spitzenteam der MT Melsungen ebenfalls wie ein Sieg an. Die Zuschauer in der mit 2115 Zuschauern nicht ausverkauften Klingenhalle feierten den Punktgewinn mit der Mannschaft frenetisch. Neuzugang Ragnar Johannsson hatte ihn erst drei Sekunden vor dem Ende mit seinem dritten Treffer perfekt gemacht und damit eine zähe Aufholjagd in der zweiten Hälfte belohnt.

Wäre die Aktion zuvor von Kai Häfner beim 24:23 als Stürmerfoul gewertet worden, die Bergischen hätten dank einer tollen Steigerung vielleicht sogar noch gewonnen. Doch auch dieser Punkt ist Gold wert und bringt dem BHC in der Liga weiteren Respekt ein, bevor es am Dienstag zu den Rhein-Neckar Löwen - dem nächsten Topklub - geht.

Arnessons Wiederauferstehung nach Platzwunde

Unvergesslich sicher auch der Kampfgeist von Linus Arnesson, der sich nach 43 Minuten bei einer Abwehraktion eine Platzwunde am Kopf zugezogen hatte und keine fünf Minuten später wieder getackert und mit dickem Pflaster auf dem Spielfeld erschien. Der Schwede warf sich auch mit diesem Handicap erneut in jeden Zweikampf.

Melsungen hatte ein Starensemble mitgebracht, doch auch der BHC zeigte sich gut aufgestellt, gegenüber dem 26:21-Auftaktsieg in Nordhorn aber in punkto Chancenverwertung zunächst nicht verbessert. Ehe man in der später bärenstarken Abwehr Melsungens Shooter Julius Kühn besser in den Griff bekam, stand es bereits 4:1 für die Gäste, denn sowohl Arnor Gunnarsson als auch Jeffrey Boomhouwer verwarfen ihre Siebenmeter, und Boomhouwer scheiterte dann gleich auch noch vom Kreis und von außen am starken Nebosja Simic. Zum Glück hatte auf der Gegmseite Christopher Rudeck einen mindestens ebenso guten Tag erwischt. Für Boomhouwer brachte BHC-Trainer Sebastian Hinze nun Sebastian Damm. Und der 24 Jahre alte Neuzugang spielte sich gleich in die Herzen der 2200 Heimfans. Er traf per Siebenmeter und von außen und legte, nur unterbrochen von einem herrlichen Dreher von Linus Arnesson, fünf Tore nacheinander ins Gäste-Netz, so dass nach 19 Minuten sogar eine 7:6-Führung für den BHC stand. Die Halle tobte, wurde aber in der Folge wieder abgekühlt.

Aus dem Positionsspiel heraus kam vom BHC-Rückraum zu wenig, um die Riesen in der Melsunger Abwehr um Finn Lemke und Felix Danner zu gefährden. Und auf Außen schloss sich der eigentlich stets verlässliche Arnor Gunnarsson der Abschlussschwäche an. Für ihn hatte Hinze freilich keinen Ersatz, denn Yannick Fraatz hatte sich im Training eine Trommelfellverletzung zugezogen und fehlte im Aufgebot. Drei vergebene Siebenmeter, viele Fehlschüsse und einige Fehlpässe - hätte Christopher Rudeck nicht weiterhin konstant stark gehalten, wäre sogar ein höherer Pausenrückstand als 8:11 für die Bergischen möglich gewesen.

Bis auf 14:10 schraubten die Hessen nach dem Wechsel ihren Vorsprung, doch Stück für Stück kam der BHC zurück. Wie schon in Melsungen brachte Lukas Stutzke in Abwehr und Angriff frischen Wind, Arnor Gunnarsson versenkte nun seine Siebenmeter, und Max Darj machte sich am Kreis frei. Wunderbar sein Heber im Fallen über den starken Buric hinweg. Beim 20:20 war der erste Ausgleich erzielt, atemberaubend spannend blieb es in einer hart umkämpften Partie bis zum Schluss.

„Es war vielleicht das beste Unentschieden, das ich von meinen Jungs bisher gesehen haben“, sagte Trainer Sebastian Hinze, der mit deren Art Handball zu spielen und – zumindest nach dem Verlauf der ersten Hälfte – auch mit dem Ergebnis sehr zufrieden war.

(gh)
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