Handball : BHC auf der Suche nach dem Erfolgserlebnis
Gegen Hannover will der Handball-Erstligist überraschen. Hinze stärkt das Selbstvertrauen.
„Es wird mal Zeit für eine Überraschung“, sagt Trainer Sebastian Hinze vor dem Heimspiel des Handball-Bundesligisten Bergischer HC gegen TSV Hannover-Burgdorf am kommenden Sonntag (16 Uhr, Klingenhalle Solingen). Dass ein Punktgewinn gegen den aktuellen Tabellen-Vierten eine Überraschung wäre, ist keine Frage. Die Hannoveraner sind eines der Top-Teams der Saison, führten die Liga sogar lange vor Kiel und Flensburg an und haben erst kürzlich beim 30:30 in Magdeburg einen Verfolger auf Distanz gehalten. Außerdem bringen sie mit Rechtsaußen Timo Kastening den frisch gebackenen deutschen Handballer des Jahres mit. Das 24-jährige Eigengewächs ist einer der Protagonisten der hervorragenden Hannoveraner Jugendarbeit. „Ich habe fünf Jahre lang in der Kabine neben ihm gesessen, er hatte damals schon keine Hilfe nötig und hat seinen Weg gemacht“, sagt BHC-Routinier Csaba Szücs, der vor zweieinhalb Jahren aus Hannover ins Bergische gewechselt ist. Kastening sei einer von nur noch drei damaligen Mitspielern im Team der Niedersachsen.
Dass die aktuelle Mannschaft auf allen Positionen stark besetzt ist, hatte der BHC bereits im Hinspiel zu spüren bekommen, wo man in Hannover beim 24:30 aber selbst keine gute Leistung gebracht hatte. Die hat sich zwischenzeitlich deutlich verbessert, doch nach zuletzt 2:16-Punkten, ist das Selbstvertrauen angeknacktst. Dem versucht Trainer Sebastian Hinze gegenzusteuern.
So hatte er die Mannschaft am vergangenen Freitag gleich nach der Niederlage in Göppingen statt zum Training zum Videostudium geladen, um sich das Spiel gemeinsam noch einmal anzusehen. „Gefühlt haben alle nach der Partie gedacht, es war unterirdisch, in der Nachbetrachtung war es aber gar nicht so schlecht. Bis zur 48. Minuten haben wir das gemacht, was wir wollten. Dann haben wir uns durch ein paar unglückliche Situationen aus dem Konzept bringen lassen“, so Hinze. Das führte er dann auch seinen Spielern vor Augen. „Ich glaube, das hat uns sehr gut getan“, so Hinze, genau wie anschließend zwei Tage ohne Training, an denen jeder nur individuell arbeiten sollte, um den Kopf frei zu bekommen. Das Training habe er danach etwas umgestellt, um mehr Stresssituationen zu simulieren.