WSV Finanzielle Schieflage - Dem Wuppertaler SV droht die Insolvenz

Wuppertal · Der Wuppertaler SV kann seinen aktuellen Kader für die Rückrunde in der Regionalliga West nicht mehr bezahlen. Mit solchen Problemen ist man in der Liga nicht allein.

 Symbolbild

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Foto: Daniela Ullrich

Mit dem Wuppertaler SV ist wieder ein weitgehend abgetauchter Traditionsverein in finanzielle Schieflage geraten. Die sind offenbar so groß, dass der Gehaltsetat von aktuell 950 000 Euro noch für die Rückrunde in der Regionalliga West reduziert werden muss. Eine erneute Insolvenz des früheren Fußball-Erstligisten ist nicht mehr ausgeschlossen.

Vor der ersten Trainingseinheit nach der Winterpause wurden am Montag die Spieler darüber informiert, dass sie den Verein ablösefrei verlassen können. Davon erhofft sich der Verein eine finanzielle Erleichterung.

Dass die Ziele des Wuppertaler SV, die da hießen, mit einer jährlichen Etatsteigerung bis 2020 den Aufstieg in die 3. Liga anzupeilen, nicht zu halten sind, weil die Einnahmeerwartungen nicht erfüllt wurden, hatte der Verein bereits mitgeteilt. Sportvorstand Manuel Bölstler, sportliche Macher des Konzepts WSV 2020, hatte deshalb bereits Abwanderungsgedanken zum Sommer geäußert. Wie groß die finanziellen Nöte sind, ließ der Verein noch offen. Nach einer Entschuldung über eine Planinsolvenz aus 2013 dürfte inzwischen aber wieder eine mittlere sechsstellige Summe aufgelaufen sein.

In der Regionalliga ist mit der SG Wattenscheid 09 wegen des Wegfalls eines Sponsors bereits ein anderer Verein in großen Nöten: Der prominente Bochumer Stadtteilclub muss als Ex-Erstligist bis zum 14. Januar noch rund 200 000 Euro beschaffen. Und das ist nicht alles: Aufsteiger TV Herkenrath hat angekündigt, für die neue Saison keinen Lizenzantrag zu stellen und steht somit als erster Absteiger fest.

Am späten Montagabend äußerte sich der WSV-Vorstand auf der Vereinshomepage zu der finanziellen Lage des Clubs. Es müsse dringend Geld gespart werden und mehrere Spieler werden den Verein in den kommenden Wochen verlassen, heißt es. „Tot“ sei der Verein allerdings nicht, es gebe „keine Beerdigung“. Über die genaue Höhe der finanziellen Engpässe machte der Vorstand keine Angaben.

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