KFC Uerdingen Effenbergs Toskana-Fail

Meinung | Krefeld · Das Beste vorneweg: Der KFC Uerdingen hat es innerhalb von wenigen Stunden geschafft, mehr als 30 Flugtickets für die Rückreise aus Italien zu buchen und eine Alternative zum Trainingslager in der Toskana zu finden – in Venlo.

Geschäftsführer Nikolas Weinhart (l.) und Manager Stefan Effenberg am Rande des Trainingslagers in der Toskana.

Geschäftsführer Nikolas Weinhart (l.) und Manager Stefan Effenberg am Rande des Trainingslagers in der Toskana.

Foto: Ja/BRAUER-Fotoagentur

Eine organisatorische Meisterleistung, die jeden Reiseverkaufsleiter vor Neid erblassen lassen dürfte. Dass es diesen Notfallplan überhaupt benötigte, ist beim KFC aber den eigenen Unzulänglichkeiten und Schludrigkeiten geschuldet. Der KFC hat sich auf die eigene Expertise verlassen, namentlich ihres Managers Stefan Effenberg. Während im Sommer noch eine professionelle Sportagentur das Trainingslager in Österreich plante, überließ KFC-Boss Mikhail Ponomarev diese Aufgabe im Winter seinem Manager.

Mit dem Ergebnis, dass Trainer und Sportliche Leitung keinen anderen Ausweg sahen, als am 2. Tag (!) die Heimreise anzutreten. So gut das Katastrophenmanagement des KFC in diesem Fall auch gewesen sein mag, der Toskana-Fail zeigt auch mal wieder, woran es beim so ambitionierten Fußball-Drittligisten vor allem mangelt: professionellen Strukturen. Effenberg hatte bei seiner Vorstellung im Oktober gesagt, er wolle die Bezeichnung „Chaos Klub“ beim KFC nicht mehr hören. Als Anführer wollte der Champions-League-Sieger von 2001 bei den Blau-Roten auftreten. Als Verantwortlicher verließ er ohne weiteres Statement am Dienstag die Hotelanlage in der Toskana.

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