Fußball KFC-Boss Ponomarev: Trainer Vogel kann in Ruhe weiterarbeiten

Krefeld · Trotz Platz 17 und einem verpatzten Saisonstart mit nur einem Sieg stützt der KFC-Boss den Cheftrainer.

 Trainer Heiko Vogel ist mit großen Ambitionen beim KFC Uerdingen gestartet, der Ertrag hingegen ist äußerst bescheiden.

Trainer Heiko Vogel ist mit großen Ambitionen beim KFC Uerdingen gestartet, der Ertrag hingegen ist äußerst bescheiden.

Foto: Revierfoto

Der KFC Uerdingen ist gehörig ins Schlingern geraten. Platz 17 nach sieben Spielen in der 3. Liga lautet die ernüchternde Bilanz des finanzstarken Krefelder Fußballvereins, der vor der Saison als Aspirant auf die oberen Tabellenplätze galt. Keine zwei Monate nach dem Saisonstart beträgt der Abstand zum Drittplatzierten FC Ingolstadt acht Zähler. Der KFC hat das Siegen verlernt. Der letzte Erfolg in der Liga datiert vom 1. Spieltag. Vogels Bilanz liest sich schlecht. In saisonübergreifend zehn Ligaspielen gab es nur einen Sieg für die Blau-Roten – 1:0 gegen den Hallescher FC. Trotz der Misere sagt KFC-Boss Mikhail Ponomarev: „Natürlich sind wir mit der aktuellen Tabellensituation nicht zufrieden. Ich sehe aber, dass wir gegen die Top-Teams aus Ingolstadt oder Braunschweig über weite Strecken die bessere Mannschaft waren.“

Beim KFC haderten sie lange Zeit mit dem Spielglück. Nach der Pleite gegen Braunschweig musste Trainer Heiko Vogel aber auch gestehen, dass sein Team offensiv zu selten in Szene tritt, um Tore zu erzielen und Siege einzufahren. „Wir erzwingen auf dem Platz nicht den Lauf, den wir haben könnten.“

Die Topscorer der Vorsaison haben den Verein verlassen

Die Mannschaft, nach Vogels Wünschen zusammengestellt, funktioniert nicht als Kollektiv auf dem Platz. Den Willen kann man den Krefeldern nicht absprechen. Es mangelt am Spielverständnis. Hinzu kommen teils langwierige Muskel-Verletzungen der Torjäger Adriano Grimaldi und Osayamen Osawe. Mit Stefan Aigner und Maximilian Beister haben die beiden Topscorer der Vorsaison den Verein auf Wunsch der sportlichen Leitung verlassen. In Abwehrchef Andreas Maxsö ist der Toptransfer des Sommers nach acht Wochen regelrecht geflohen – er hat gerade erst seinen Vertrag aufgelöst. Die Spieler, die hinten dran sind, wie Ali Ibrahimaj und Khalil Mohammad oder schon seit Wochen den Klub verlassen sollen (René Vollath), sind hingegen immer noch da, weil sich bislang kein Abnehmer fand.

Baustelle an Baustelle säumen den steinigen Weg des Vereins, der eigentlich in diesem Jahr personell besser und breiter aufgestellt sein wollte, um den Abnutzungskampf um die Aufstiegsplätze in der 3. Liga so lange wie möglich mitbestreiten zu können. Der Drittliga-Alltag ist grau. Abstiegskampf statt Aufstiegstraum lautet derzeit die triste Botschaft der Tabelle. „Platz 17 ist weit entfernt von unserem Anspruch, deswegen müssen wir Punkte holen“, so Ponomarev.

Der Trainer hat noch Kredit beim mächtigen Vereinsboss. „Heiko und ich sind in einem regelmäßigen Austausch. Wir arbeiten sehr eng zusammen. Er soll in Ruhe arbeiten können.“ Ein Trainerwechsel scheint derzeit kein Thema. Anders als im Frühjahr, als sage und schreibe vier Übungsleiter beim KFC ihr Glück versuchten.

Jetzt wartet das Pokalspiel bei RW Essen – ein Lichtblick?

Die Fokus liegt auf dem kommenden Freitag. Dann steht die 2. Runde im Niederrheinpokal bei Rot Weiss Essen an. Beim Tabellenzweiten der Regionalliga West um Trainer Christian Titz erwartet den KFC ein heißer Tanz. Der Pokal und der KFC, das gehört zur Ära Vogel auch dazu, waren für die Blau-Roten bislang ein gutes Pflaster. Unter Vogel holten die Krefelder in der vergangenen Saison den Sieg im Niederrheinpokal und qualifizierten sich damit für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals in dieser Saison. Das 0:2 gegen Borussia Dortmund war der mit Abstand beste Auftritt des KFC in dieser Saison. Aber gute Pokalspiele werden auf Dauer nicht reichen, um den Ansprüchen von Mikhail Ponomarev gerecht zu werden.

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