Fußball Fortunas Aufstiegstrainer Norbert Meier hört auf

Düsseldorf · Von 2008 bis 2013 trainierte Meier die Fortuna – und führte sie von der dritten Liga in die Fußball-Bundesliga. Sein emotionalster Moment war aber ein anderer.

Norbert Meier bei der denkwürdigen Relegation 2012 gegen Hertha BSC.

Norbert Meier bei der denkwürdigen Relegation 2012 gegen Hertha BSC.

Foto: picture alliance / dpa/Marius Becker

Wer auf Norbert Meiers Jahre in Düsseldorf blickt, dem fallen natürlich zuerst die Aufstiege ein. 2008 kam er zu einer Fortuna, die wenig mit der heutigen zu tun hatte. Ein biederer Drittligist, der so gut wie nie in einem vollen Stadion spielen durfte und selbst in der eigenen Stadt nicht nur Freunde hatte. Fünf Jahre später war die Fortuna ein umjubelter Bundesligist.

Meier ist neben Andreas „Lumpi“ Lambertz, Axel Bellinghausen, Jens Langeneke und Oliver Fink das Gesicht dieser Zeit. Weil er wenig gab auf die übliche Diplomatie, die man auch Langeweile nennen konnte. Meier sagte meist, was er dachte, auch wenn das nicht jedem gefiel. Er bejubelte Tore wie die Spieler. Er provozierte. Zudem suchte er die Nähe zu den Fans.

Das liegt unter anderem an dem Moment, der ihm wohl selbst immer in den Sinn kommt, wenn er an die Fortuna denkt. 2. Oktober 2010, die Düsseldorfer waren katastrophal in die Zweitliga-Saison gestartet, nach sechs Spielen standen sechs Niederlagen und 2:11 Tore. Letzter. Meiers Stuhl wackelte gehörig.

Auswärtssieg Onabrück war die Wende zum Guten

Doch noch vor dem Spiel in Osnabrück feierte ihn der Fortuna-Block mit Sprechchören, Meier hob die Faust. Nach drei Minuten führten die Gäste 1:0, nach elf 2:0, nach einer halben Stunde 3:0. Der Gästeblock feierte und feierte. Am Ende gewann die Fortuna 3:2 und startete eine Serie, die sie noch ins obere Mittelfeld führte. In der nächsten Saison stieg sie in der historischen Relegation gegen Hertha BSC in die Bundesliga auf.

Spätestens seit diesem Tag in Osnabrück waren Meier und die Fans unzertrennlich. Was wohl verhinderte, dass sich jemand traute, im Frühjahr 2013 die Reißleine zu ziehen, als das Team in der Bundesliga im freien Fall war. Die Fortuna stieg ab, Meier musste gehen, war danach noch in Bielefeld, Darmstadt, Kaiserslautern und ein paar unglückliche Wochen beim KFC Uerdingen. Nun hat er seine Karriere beendet. Und auch wenn die letzte Station nicht wie gewünscht lief, sei er mit sich im Reinen, sagte er.

(bes)
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