Spiel gegen 1. FC Köln Fortuna Düsseldorf gewinnt erstmals nach 30 Jahren wieder in der Bundesliga gegen Köln

Düsseldorf · Rouwen Hennings und Erik Thommy treffen beim Heimsieg von Fortuna Düsseldorf im Derby gegen den FC Köln.

 Der Düsseldorfer Torschütze zum 1:0, Rouwen Hennings, jubelt.

Der Düsseldorfer Torschütze zum 1:0, Rouwen Hennings, jubelt.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Hohe Erwartungshaltung in beiden Fanlagern, ein volles Stadion und entsprechend aufgeladene Stimmung auf den Rängen. Die Zutaten für ein spannendes Derby zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln an diesem zehnten Spieltag der Fußball-Bundesliga waren allemal gegeben. Und die 22 Auszuführenden auf dem Rasen schienen allesamt genau verstanden zu haben, welche Bedeutung diesem Duell zuteil kommt. Kein Zentimeter wurde verloren gegeben, kein Zweikampf gescheut und keine Diskussion gemieden.

Fußballerische Feingeistigkeiten gab es in den ersten 45 Minuten nicht viele zu erleben. Erwartet hatte das unter den 51 155 Zuschauern in der damit ausverkauften Arena aber ohnehin niemand. Am Ende ging der Großteil von ihnen aber zufrieden nach Hause. Durch Tore von Rouwen Hennings (38.) und Erik Thommy (61.) setzte sich die Fortuna mit 2:0 (1:0) durch und feierte den dritten Saisonsieg.

An besondere Derby-Ereignisse in der höchsten deutschen Spielklasse vermochten sich im Vorfeld tatsächlich nur die Älteren erinnert haben. Denn in der Bundesliga trafen beide Vereine letztmals im Februar 1997 aufeinander. Da setzte sich der FC in Müngersdorf mit 2:0 durch, die Fortuna stieg ein paar Monate später ab und tourte anschließend 15 Jahre durch untere Ligen. Noch tiefer in den Statistiken versinkt der Düsseldorfer Anhänger auf der Suche nach den letzten Bundesliga-Siegen gegen den Rivalen. Im Oktober 1989 gewann die Fortuna mit 3:1 in Köln, der letzte Heimsieg datierte gar aus dem August 1983 (2:0).

Beide Teams waren trotz identischer Punkteausbeute an den ersten neun Spieltagen mit unterschiedlichen Vorzeichen in diesen Fußball-Nachmittag gestartet. Grund dafür waren die jeweiligen Erlebnisse unter der Woche im DFB-Pokal. Während die Fortuna durch ein 2:1 gegen den klassentieferen FC Erzgebirge Aue das Achtelfinale erreichte, schied der Aufsteiger gegen den Regionalliga-Südwest-Tabellenführer 1. FC Saarbrücken mit 2:3 aus. Das erhöhte den Druck auf Trainer Achim Beierlorzer, der dann auch gleich fünf personelle Veränderungen vornahm.

Den erhofften Effekt hatte das auf die Leistung des FC nicht. Vor allem das Offensiv-Quartett um Kingsley Schindler, Louis Schaub, Dominick Drexler und Simon Terrodde setzte kaum Akzente. Nach einem Foulspiel von Rafael Czichos am quirlig-giftigen Düsseldorfer Mittelfeldbeißer Alfredo Morales zeigte Schiedsrichter nach 38 Spielminuten auf den Elfmeterpunkt. Rouwen Hennnings verwandelte sicher.

Thommy behält die Nerven und sorgt für die Entscheidung

Nach dem Seitenwechsel verschoben sich die bisherigen Eindrücke leicht. Nötiges Engagement war beiden Teams weiterhin nicht abzusprechen, mehr Akzente in der Offensive setzte aber nun der FC. Kurz nachdem Terrodde mit der ersten guten Chance an Düsseldorfs Torhüter Zack Steffen scheiterte, war es jedoch wieder die Fortuna die traf. Kaan Ayhan schickte Erik Thommy mit einem langen Befreiungsschlag auf die Reise und die Leihgabe vom Zweitligisten VfB Stuttgart behielt gegen Schindler und Torhüter Timo Horn die Nerven – 2:0 (61.).

Das genügte den Kölner Anhängern. „Wir haben die Schnauze voll“, schallte es aus der Gästekurve. Mit dem 2:0 der Fortuna war dem FC der Stecker gezogen. Um 17.22 Uhr stand der erste Bundesliga-Sieg der Fortuna nach 30 Jahren gegen den 1. FC Köln fest.

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