Derby gegen Köln Funkels Liebe gilt mehr der Fortuna

Düsseldorf · Trotz seiner Kölner Vergangenheit fühlt sich Friedhelm Funkel Düsseldorf wesentlich mehr verbunden. Im Derby hofft der Fortuna-Cheftrainer auf eine prächtige, aber friedvolle Stimmung.

 Da mussten die Fortunen kräftig durchatmen – wie hier Jean Zimmer. Nach dem mühevollen Pokalerfolg gegen Aue war die Erleichterung groß.

Da mussten die Fortunen kräftig durchatmen – wie hier Jean Zimmer. Nach dem mühevollen Pokalerfolg gegen Aue war die Erleichterung groß.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Alle Fußball-Fans in Düsseldorf und Köln freuen sich auf Sonntag und auf dieses Derby, das es so lange (Februar 1997) in der Bundesliga nicht mehr gegeben hat. Und bei einem Protagonisten kribbelt es jetzt schon seit längerem deutlich mehr. Friedhelm Funkel hat anderthalb Jahre in Köln gearbeitet („das kommt mir deutlich länger vor, weil es so intensiv war“). Der aktuelle Trainer der Fortuna sieht beide Vereine auf Augenhöhe und erwartet ein spannendes und umkämpftes Spiel vor ausverkauftem Haus. „Das ist schon etwas Besonderes für einen Spieler, wenn er weiß, dass die Hütte voll ist“, sagt Funkel, der vielen Bekannten an diesem Tag die Hände schütteln wird. Am Donnerstag hatte ihn schon Andreas Rettig beim und nach dem Training besucht. Der Ex-Manager des FC hatte das damalige Gastspiel Funkels in Köln mit dessen Rauswurf (zu) frühzeitig beendet. Inzwischen sind beide beste Freunde, und sie haben im Vorfeld in einigen Erinnerungen geschwelgt. „Aber im Mittelpunkt steht letztlich dieses Spiel, das auch für die Tabelle eine große Bedeutung hat“, sagt Fortunas Trainer.

Zwei Tage vor dem Derby hatte Fortunas Trainer seine Überlegungen in Sachen Mannschaftsaufstellung noch nicht abgeschlossen. Jedenfalls wollte er auch möglichen Zuschauern der PK im Internet noch keine Informationen an die Hand geben, die seinem Kölner Trainer-Kollegen Achim Beierlorzer helfen könnten. Funkel hatte bereits nach dem Pokalspiel angekündigt, dass er wieder rotieren lassen wird. „Natürlich wird Zack Steffen wieder spielen“, erklärte er. Das gilt wohl auch für Abwehrchef Kaan Ayhan. „Fünf Änderungen, die ich im Pokalspiel vorgenommen habe, wird es diesmal nicht geben.“ Mehr wollte Funkel nicht verraten.

Der Kritik an seiner Offensiv-Abteilung stimmt der Trainer nur bedingt zu. „Das hat in der vergangenen Saison optisch natürlich gut ausgesehen, wenn wir Raum hatten“, sagt Funkel. „Das ist jetzt anders, weil wir den Platz nicht mehr bekommen. Nur in Paderborn hatten wir den Raum und haben ihn nicht genutzt.“ Für sein Team bleibt die Devise eindeutig: „Es muss Ordnung halten und Geduld zeigen.“

Fortunas Trainer lobt die tolle Unterstützung von den Fans

Auf spielerische oder taktische Winkelzüge wird es laut dem erfahrenen Trainer am Sonntag ohnehin nicht ankommen. Das werde oft genug überbewertet. „In diesem Derby geht es darum, keinen Ball verloren zu geben und um jeden Meter zu kämpfen. Das ist seit den alten Zeiten so, dass es in einem Derby so zugeht“, sagt Funkel, der erneut auf die Zuschauer in der Arena hofft. Er war begeistert von der Unterstützung, die seine Mannschaft im Pokalspiel gegen Aue erfahren hat, obwohl die Leistung alles andere als überzeugend war. So erklärt sich auch die Antwort auf die Frage, wo Friedhelm Funkel lieber gearbeitet hat. „An Köln habe ich nur gute Erinnerungen. Aber Fortuna ist mir in den dreieinhalb Jahren ein Stück mehr ans Herz gewachsen.“ Dennoch gibt es noch etwas Wichtigeres in Augen von Fortunas Trainer: „Was gibt es Schöneres, als ein stimmungsvolles Derby? Aber es muss unbedingt friedlich bleiben.“

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