Deutsche Eishockey Liga Düsseldorfer EG: Bitterer Rückschlag für Johannes Huß

Düsseldorf · Abwehr-Talent der DEG erleidet eine schwere Schulter-Verletzung. Der Traum von Länderspielen und Play-offs ist geplatzt.

 DEG-Abwehrspieler Johannes Huß fällt wohl für den Rest der Saison verletzungsbedingt aus.

DEG-Abwehrspieler Johannes Huß fällt wohl für den Rest der Saison verletzungsbedingt aus.

Foto: Haefner/Birgit Haefner

Für eine Verletzung gibt es nie einen guten Zeitpunkt, bei Johannes Huß aber ist der Zeitpunkt seiner schweren Verletzung ganz besonders schlecht. Nicht nur, dass der Abwehrspieler der Düsseldorfer EG in der wichtigsten Phase einer Eishockey-Saison nun ausfällt - Huß war auch gerade dabei, seiner Karriere einen mächtigen Entwicklungsschub zu geben. Beim 4:3 gegen Augsburg jedoch erlitt der 20-Jährige vergangenen Sonntag durch einen ungeahndeten, überharten Frust-Check eines Gegenspielers in der 23. Minute eine schwere Schulter-Verletzung und muss sich nun einer Operation unterziehen. Ein bitterer Rückschlag.

An der Seite von Marco Nowak nämlich verrichtete Huß in Abwesenheit des am Oberschenkel verletzten Bernhard Ebner immer bessere Arbeit. Zu Saison-Beginn war das Talent per Förderlizenz noch an Zweitligist EC Bad Nauheim abgegeben, nach sieben Partien für die Hessen allerdings schon wieder als siebter Verteidiger zurückgeholt worden. Gut möglich, dass dies von Trainer Harold Kreis lediglich als kleiner Denkzettel gedacht war. Im Sommer schienen sich Vater und Sohn Huß weiter zu wähnen als dies der Fall war. „Johannes hatte Tempo-Defizite, in seinem Alter aber ist das normal", erklärte Co-Trainer Tobias Abstreiter.

21 Partien hatte Huß in seiner ersten DEL-Saison 2017/18 bestritten, fiel dann jedoch im Sommer in ein Loch und war zu Beginn dieser Spielzeit sehr weit hinten dran. „Es war schwer, ich bin mit meiner Vorbereitung ja selbst nicht zufrieden gewesen. Es war gut, dass mich die Trainer in der zweiten Liga haben anfangen lassen", sagt Huß. Geschichte — der 20-Jährige hat sich Stück für Stück an den Kader der DEG heran gekämpft, inzwischen stehen 30 Saison-Spiele zu Buche. „Ich möchte zum festen sechsten Verteidiger werden. Dazu muss ich körperlich weiter zulegen sowie in den Zweikämpfen ein wenig stabiler werden", sagt Huß. 

Fortschritte von Huß blieben dem Bundestrainer nicht verborgen

Dennoch sind die Fortschritte im läuferischen und taktischen Bereich unverkennbar und diese auch Bundestrainer Toni Söderholm nicht verborgen geblieben. Der Finne hatte den in Bad Tölz geborenen Huß für die zwei Länderspiele des mit Blick auf Olympia 2022 zusammengestellten U 25-Teams gegen die Schweiz Anfang Februar nominiert. „Das hatte sich Johannes verdient. Er ist bei uns in jedem Spiel bereit, dazu zu lernen. Seine Leistungskurve zeigt nach oben", sagt Abstreiter und fügte im Gespräch mit der WZ am vergangenen Freitag nach dem 3:2 in Wolfsburg noch hinzu: „Die Erfahrung von Länderspielen ist pures Gold wert, sie wird ihm sehr viel bringen. Er kommt sicher mit breiter Brust zurück."

Keine 48 Stunden später war der Traum von den ersten Senioren-Spielen mit dem Adler auf der Brust geplatzt. Stattdessen muss Huß nun vom Krankenhaus aus in eine lange Reha starten. „Ich bin jetzt voll dabei und hoffe, dass dies so bleibt", hatte der 2016 von den Red Bull Salzburg Junioren an die Brehmstraße gekommene Oberbayer erst am vergangenen Donnerstag im Gespräch mit der WZ gesagt. Nun aber ist das Ziel, zum Stamm-Verteidiger der DEG aufzusteigen, bis zur nächsten Saison auf Eis gelegt.

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