Eishockey Die Tops und Flops des DEG-Wochenendes

Düsseldorf · Nach vier Niederlagen melden sich die Düsseldorfer Eishockeyprofis zurück: 3:2 nach Penaltyschießen in Wolfsburg, 4:3 gegen Augsburg. Was lief gut? Was lief schlecht?

 Patrick Buzas (l.) erlebte das beste Spiel seit seinem Wechsel zur DEG, Lukas Laub freut sich mit ihm.

Patrick Buzas (l.) erlebte das beste Spiel seit seinem Wechsel zur DEG, Lukas Laub freut sich mit ihm.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Der Wochenanfang meint es gut mit den Eishockeyprofis der Düsseldorf EG: Montag frei, Dienstag ein paar Stunden Regeneration im Kraftraum, erst am Mittwoch geht es wieder aufs Eis, um sich auf die letzten beiden Spiele vor der zweiten Pause der Deutschen Eishockey Liga vorzubereiten. Verdient haben sich die Spieler des Tabellendritten das durch zwei Siege: ein 3:2 nach Penaltyschießen in Wolfsburg und und ein 4:3 gegen Augsburg. Unser Rückblick aufs Wochenende.

Top: Fredrik Pettersson Wentzel

Keine Position ist so abhängig von regelmäßiger Spielpraxis wie die im Tor. Als Fredrik Pettersson Wentzel vor einer Woche mal wieder ran durfte, war ihm die Pause anzumerken. Vier Spiele hatte er zuvor auf der Bank gesessen, beim 3:4 gegen Schwenningen kam er während des Spiels für den angeschlagenen Mathias Niederberger aufs Eis und war alles andere als ein sicherer Rückhalt. Doch bereits unter der Woche gegen Nürnberg (1:3) zeigte er sich stark verbessert, entschärfte zahlreiche Alleingänge. Am Wochenende nun steigerte sich noch mal: In Wolfsburg war er bester Düsseldorfer, gegen Augsburg machten lediglich die beiden späten Gegentreffer seine Statistik kaputt, vorher hatte er mehrere starke Paraden gezeigt. „Freddy hat beide Spiel sehr gut gehalten, das war ganz hervorragend“, lobte Trainer Harold Kreis.

Flop: Das letzte Drittel in Wolfsburg

Der Erfolg am Freitag tat nach zuvor vier Niederlagen besonders gut. Eine „kleine Befreiung“ sei der gewesen, sagte Verteidiger Marco Nowak. Plötzlich sah man wieder gut gelaunte Düsseldorfer. Dennoch zeigte sich auch in Wolfsburg deutlich, dass das Selbstvertrauen durch den Negativlauf angekratzt war. Als die Grizzlys glücklich zum 2:2 ausglichen, verlor die DEG ihre Linie, im letzten Drittel und in der Verlängerung waren die Wolfsburger klar besser. Doch Pettersson Wentzel rettete sein Team mehrfach.

Top: Der Start gegen Augsburg

Dass ein frühes Führungstor einer Mannschaft hilft, ist jetzt keine bahnbrechende Erkenntnis, aber es ist schon auffällig, wie wichtig ein 1:0 für die DEG ist. 22 Mal schoss sie in dieser Saison das erste Tor, 20 Mal punktete sie, 15 Mal gewann sie. 21 Mal lag die DEG 0:1 zurück und gewann davon nur neun Spiele. Während der jüngsten vier Niederlagen kassierte sie jedes Mal das 0:1, umso wichtiger war der Start gegen Augsburg: Nach 61 Sekunden stand es bereits 2:0. Die Führung gab sie nicht wieder ab.

Flop: Verletzte

Jede Mannschaft hat damit zu kämpfen, aber bei der DEG sieht es derzeit übel aus: Am Sonntag fehlten der Nummer-eins-Torwart (Mathias Niederberger), der Nummer-eins-Verteidiger (Bernhard Ebner), der Nummer-eins-Center (Alexander Barta), ein weiterer Top-Sechs-Stürmer (Jerome Flaake) und einer der besten Unterzahlspieler (Leon Niederberger). Zudem verletzte sich Verteidiger Johannes Huß. Das große Problem: Alle sechs Ausfälle sind Deutsche. Bessert sich das nicht, überlegt Trainer Kreis, am nächsten Wochenende einen ausländischen Stürmer draußen zu lassen, um den neuen Verteidiger Nichlas Torp bringen zu können. Der am Samstag verpflichtete Schwede ist der zehnte Ausländer im Kader, es dürfen aber nur neun eingesetzt werden.

Top: Patrick Buzas

Zwei Tore, vier Schüsse, fast 20 Minuten Eiszeit. Patrick Buzas war der überragende Mann gegen Augsburg. Weil Alexander Barta kurzfristig ausfiel, mussten die übrigen drei Mittelstürmer durch die vier Reihen rotieren. „Das hat Spaß gemacht“, sagte Buzas danach. In Nürnberg war er nur eine Art Ergänzungsspieler, bei der DEG ist das wieder anders. „Deswegen bin ich hergekommen, ich kriege das Vertrauen, spiele viel und zahle das Vertrauen mit guten Leistungen zurück, es macht wieder Spaß zu spielen.“ Dass er nicht dauerhaft in den ersten beiden Reihen spiele, mache ihm nichts aus: „Mein Ziel war es, in die Top-Neun zu kommen, die Möglichkeit habe ich bekommen. Wenn einer vorne ausfällt, habe ich die Qualitäten, da auszuhelfen.“ Sein Trainer war ebenfalls zufrieden: „Er spielt immer sehr mannschaftsdienlich und ist eher ein defensiver Stürmer, aber er freut sich so sehr, wenn er mal eine Chance hat, ein Tor zu erzielen, dass er sie dann auch gerne nutzt“, sagte Kreis und lobte alle drei Center: „Ob es Kretschmann, Buzas oder Olimb ist, die haben alle drei einen sehr, sehr guten Job gemacht, aber auch die Flügelstürmer haben unsere Verteidiger beim Aufbau gut unterstützt.“

Flop: Spieltermin

Der späte Sonntagstermin bleibt ein Ärgernis für die DEL-Vereine. Weil es der TV-Partner so will, muss mindestens ein Spiel am Sonntag bis nach 21 Uhr dauern. Das kostet die Vereine, deren Haupteinnahmequelle die Eintrittskarten sind, jedes Mal Geld. Gegen Augsburg – immerhin ein Topspiel zwischen dem Tabellendritten und dem Vierten – kamen nur 5378 Zuschauer. Man sah so gut wie keine Kinder und Jugendlichen im Dome. Die DEG musste bislang drei Heimspiele am Sonntagabend absolvieren, im Schnitt kamen 5807 Zuschauer, die übrigen 18 Heimspiele besuchten durchschnittlich 8114 Fans, also knapp 2300 mehr. Zum Glück für die DEG gibt es bis zum Ende der Hauptrunde kein weiteres Heimspiel sonntags um 19 Uhr.

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