Eishockey Die Düsseldorfer EG schlüpft mit Respekt in die Favoritenrolle

Düsseldorf · Am Freitag geht es nach Augsburg, Sonntag kommt Iserlohn. Beide Gegner liegen derzeit außerhalb der Play-off-Plätze.

 DEG-Stürmer Nicolas Jensen schirmt hier vor dem eigenen Tor einen Gegenspieler ab.

DEG-Stürmer Nicolas Jensen schirmt hier vor dem eigenen Tor einen Gegenspieler ab.

Foto: Häfner/Birgit Haefner

Die Deutsche Eishockey Liga geht in die entscheidende Phase ihrer Hauptrunde. Alle 14 Mannschaften haben noch 13 oder 14 Spiele zu absolvieren, bevor es für sechs Klubs direkt ins Play-off-Viertelfinale, für vier Vereine in die maximal drei Partien umfassenden Pre-Play-offs und für die vier übrigen Teams in frühe Ferien geht. Zur ersten Gruppe würde nach dem 8. März – dem Tag des 52. und damit letzten Hauptrundenspiels – gerne auch die siebtplatzierte Düsseldorfer EG gehören. Deren Trainer Harold Kreis betonte in den vergangenen Wochen immer wieder, dass er nicht unbedingt alle fünf Minuten auf die Tabelle schaut. Seine Profis tun dies schon eher, wie diese selbst zugaben. Zu Beginn der turnusmäßigen Pressekonferenz vor dem DEL-Spielwochenende äußerte sich der 61-Jährige aber gleich zu Anfang zum Klassement: „Wenn ich die Tabelle anschaue, sehe ich zwei Gegner, die noch unter die Top Ten und damit in die Pre-Play-offs wollen. Und beide haben zuletzt gut gepunktet.“

Das trifft auf die Iserlohn Roosters, die am Sonntag (14 Uhr) im Rather Dome zu Gast sein werden, aktuell noch mehr zu als auf den ersten Gegner des Wochenendes, die Augsburger Panther (Freitag, 19.30 Uhr). Der Play-off-Gegner des zurückliegenden Viertelfinals läuft als Tabellenelfter den eigenen Ansprüchen in dieser Spielzeit hinterher, hat aber nur zwei Punkte Rückstand auf die davor liegenden Nürnberg Ice Tigers und Grizzlys Wolfsburg. „Augsburg kämpft um jeden Punkt. Da funktionierte in den vergangenen Wochen etwas“, sagt Kreis. „Unsere Verantwortung ist auch, bezüglich der Tabelle Tendenzen zu erkennen.“ Im Falle der Panther vielleicht gar nicht so einfach, gewannen die Fuggerstädter exakt fünf ihrer vergangenen zehn Aufgaben – aber auch das kann ja eine Tendenz sein.

Formstärker als Augsburg ist derzeit der Tabellenvorletzte aus Iserlohn unterwegs. Die Roosters holten aus den fünf jüngsten Partien elf von 15 möglichen Zählern und belegen in der Formtabelle hinter Meister Adler Mannheim Rang zwei. „Wenn du nicht 100 Prozent Einsatz bringst, nimmst du dir in jedem Spiel die Chance zu gewinnen“, mahnt Kreis. „Nur München und Mannheim können sich vielleicht erlauben, hin und wieder mit etwas weniger davon zu spielen.“

Kreis spricht öffentlich nicht von der Pflicht sechs Punkte zu holen

Abgesehen von Form und Tendenzen bei den Kontrahenten müssten für die DEG am Wochenende trotzdem sechs Punkte Pflicht sein. Oder etwa nicht? Harold Kreis lacht und verweist abermals auf die Tabelle: „Der Platz ist nicht so ausschlaggebend. Wir werden nicht den Respekt vor den Gegnern verlieren.“ Eine klare Aussage zur vermeintlichen „Sechs-Punkte-Pflicht“ vermeidet der Cheftrainer, der oft gerne darauf verweist, dass die Mannschaft sich selbst genug Druck mache.

Stattdessen erklärt er, was gegenüber den guten Auftritten zuletzt gegen Nürnberg und Straubing noch besser werden kann: „Gewisse Entscheidungen führen immer mal wieder zu Scheibenverlusten. Die können das Momentum kippen lassen. Insgesamt können wir noch effizienter spielen. Außerdem haben wir lange Zeit nicht mehr in Überzahl getroffen. Aber die Umstellungen, wie beispielsweise mit Nicholas Jensen vor dem Tor, werden schon noch greifen.“ Und wenn das der Fall ist, sind sechs Punkte am Wochenende ganz sicher möglich.

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