Eishockey Das Problem der DEG mit dem Schlussdrittel

Düsseldorf · In Ingolstadt verlor die DEG erneut ein Spiel in den letzten 20 Minuten. Die Zahlen belegen, dass das Team in diesem Abschnitt große Schwierigkeiten hat.

 Die große Enttäuschung nach der eigentlich unnötigen Niederlage in Ingolstadt ist den DEG-Spielern deutlich anzusehen. Erneut ging ein Vorsprung im letzten Drittel noch verloren.

Die große Enttäuschung nach der eigentlich unnötigen Niederlage in Ingolstadt ist den DEG-Spielern deutlich anzusehen. Erneut ging ein Vorsprung im letzten Drittel noch verloren.

Foto: Birgit Haefner

Von einem etwaigen Konditionsproblem wollte der Kapitän nichts wissen: „Ich kann das nicht mehr hören mit den wenigen Spielern und der Kraftfrage. Es ist gut, wie es ist. Und wir sind gut genug, um solche Spiele zu gewinnen“, sagte Alexander Barta nach der 2:3-Auswärtsniederlage der Düsseldorfer EG beim ERC Ingolstadt im Fernsehinterview. Doch wieder einmal ging die Mannschaft von Trainer Harold Kreis nach einer Führung als Verlierer vom Eis. Und erneut machte das Schlussdrittel nach einem zwischenzeitlichen 2:0 den Unterschied.

Bereits zum siebten Mal seit Mitte Oktober erlebte die DEG im dritten Spielabschnitt einen Einbruch, der Punkte kostete. Beim 1:4 in Köln gingen die finalen 20 Minuten mit 0:3 verloren, beim 1:4 in Wolfsburg mit 1:3 und beim 0:3 in Nürnberg gab es alle Gegentreffer nach der zweiten Drittelpause. In Mannheim (3:5) schlug es gar vier Mal im Schlussdrittel im Düsseldorfer Gehäuse ein. Spätestens beim 1:3 bei den Eisbären Berlin Mitte Dezember wurde das Problem dann auffällig. Denn wieder ging dieser Abschnitt mit 0:3 verloren.

Ist im letzten Abschnitt
zu wenig Energie im Tank?

Doch woran liegt das? „Unser Tank ist schon ein Stück weit leer“, hatte Kreis vor wenigen Wochen eingestanden. Aufgrund personeller Ausfälle ein zu diesem Zeitpunkt absolut nachvollziehbarer Zustand. Allerdings gelang den Rot-Gelben genau in dem Zeitraum, als mit nur vier oder fünf Verteidigern sowie elf Stürmern agiert werden konnte, die Trendwende nach sieben Niederlagen in neun Partien. Sechs Mal verließ die DEG in den folgenden acht Begegnungen das Eis als Gewinner. Bei den beiden jüngsten Niederlagen gegen Mannheim (1:3) und in Ingolstadt wurde das Schlussdrittel aber wieder zum Problem.

Kein Team liegt weniger zurück als die Düsseldorfer EG

Da sich die Zahl der Verletzten aber wieder verringert hat, ließe sich nun über andere Ursachen spekulieren. Ein mentales Problem? Dafür passieren die Einbrüche nicht häufig genug. Fakt ist aber: Die DEG hat aufgrund ihrer schwachen Bilanz im abschließenden Spielabschnitt bereits zahlreiche Punkte liegen gelassen, denen in der Abrechnung am Ende der Hauptrunde hoffentlich nicht nachgetrauert werden muss.

Klammert man die Gegentore in Verlängerungen aus, kassierte die DEG in 36 Spielen gerade einmal deren 84. Ein Top-Wert in der DEL. Doch die meisten Treffer erzielen die Gegner der Düsseldorfer im dritten Abschnitt (35). Mit 23 erzielten Toren ist die eigene Offensive in dieser Phase der Spiele zudem am wenigsten erfolgreich. In den ersten 17 Partien betrug die Torbilanz im Schlussdrittel plus vier (12:8), seither minus 16 (11:27).

Nach wie vor sind die Düsseldorfer das Team, das in der DEL die wenigsten Spielminuten zurück lag. 422 Minuten weist die Statistik in dieser Kategorie aus. Das sind nur rund 19 Prozent der gesamten 2160 regulären Spielminuten. Zum Vergleich: Iserlohn liegt als Schlusslicht in diesem Bereich bei 47,3 Prozent. Die meiste Zeit also führt die DEG oder hält ein Unentschieden. Gelingt es dem Team, sich im Schlussdrittel wieder zu stabilisieren, ist das erklärte Ziel Top-Sechs absolut realistisch. Doch was auch immer das Problem mit diesem Abschnitt ist: Es muss schnell gelöst werden.

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