Ratgeber Winter ist Erkältungszeit: Schützt Desinfektionsmittel in der Wohnung vor Ansteckung?

Husten, Schnupfen, Heiserkeit - niemand fängt sich gern eine Krankheit ein. Im öffentlichen Raum machen wir daher um schniefende Zeitgenossen schnell einen Bogen. Was häufig unterschätzt wird: Auch in den eigenen vier Wänden lauern unsichtbare Keimherde. Um die Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten, hilft eine regelmäßige Putzroutine. Aber ist es dabei wirklich notwendig, scharfe Desinfektionsmittel zu benutzen?

Winter ist Erkältungszeit: Schützt Desinfektionsmittel in der Wohnung
Foto: Shutterstock/nito

Handelsübliches Reinigungsmittel reicht in der Regel aus

Es gibt verschiedene Argumente, die gegen den regelmäßigen Einsatz von Desinfektionsmitteln sprechen. Chemische Mittel sind aus Sicht von Umweltschützern nicht unbedenklich. Sie eliminieren zwar zuverlässig sämtliche Viren und Bakterien, bergen jedoch diverse gesundheitliche Risiken. So stehen sie im Verdacht, Allergien, wie beispielsweise Asthma, und Ekzeme auszulösen. Aus diesem Grund sollten sie keinesfalls leichtfertig verwendet werden, sondern nur dort, wo es wirklich notwendig ist. Für die alltägliche Reinigung im Haushalt reicht es meist aus, normale Allzweckreiniger, Seifen und Spülmittel zu verwenden. Diese eliminieren bereits bis zu 90 Prozent der Viren und Bakterien, die sich auf Oberflächen befinden können. Wird die regelmäßige, der Oberflächen, Böden und Geräte ernstgenommen, kann ein hohes Maß an Hygiene gewährleistet werden.

In diesen Fällen ist zusätzliche Flächendesinfektion sinnvoll

Befinden sich Menschen im Haushalt, die besonders vulnerabel gegenüber Infektionen sind, kann der Einsatz von Desinfektionsmitteln einen zusätzlichen Schutz vor Krankheiten bieten. Dies kann beispielsweise bei älteren Haushaltsmitgliedern der Fall sein. Ebenso bei jenen, die unter einem geschwächten Immunsystem - durch Autoimmunerkrankungen oder Chemotherapie - leiden. Auch wenn häufig Gäste anwesend sind oder die Bewohner eines Haushaltes öfter wechseln, kann eine gelegentliche Desinfektion sinnvoll sein. Benutzen viele Menschen ein Badezimmer, sollte man regelmäßig die Toilette richtig desinfizieren. Im Fall wechselnder Bewohner sollten außerdem die Oberflächen, die häufig berührt werden, wie Türklinken, Lichtschalter, Türgriffe, Wasserhähne und Geländer regelmäßig desinfiziert werden.

Das ist bei der Desinfektion zu beachten

Für die Entfernung von Viren gibt es eine Vielzahl an Mitteln auf dem Markt. Sogenannte Bakterienblocker, die in der Drogerie erhältlich sind, zeigen oftmals keinerlei Wirkung gegen Viren und sind somit kaum nützlicher als normale Seife. Im Zweifelsfall lohnt es sich, auf zertifizierte Desinfektionsmittel aus der Apotheke zurückzugreifen. Auch sind Produkte, die direkt in Gebrauch genommen werden können, ohne dass sie vorher gemischt werden müssen, zu bevorzugen. Auf diese Weise kommt es nicht zur Über- oder Unterdosierung. Einige Mittel werden direkt auf die Oberflächen gesprüht, müssen nur wenige Sekunden lang einwirken, bevor sie danach feucht abgewischt werden können. Andere Mittel werden besser zunächst auf ein Papiertaschentuch oder einen Putzlappen aufgetragen und haben Einwirkzeiten von fünf Minuten. Dieser Zeitraum sollte dringend eingehalten werden, damit die volle Wirksamkeit des Produkts gewährleistet ist. Des Weiteren gehören wiederverwertbare Putzlappen anschließend bei mindestens 60 Grad in die Waschmaschine. Vorsicht: Auch Desinfektionsmittel sind nicht unbegrenzt haltbar, deshalb sollte das Mindesthaltbarkeitsdatum immer überprüft und die Produkte gegebenenfalls ersetzt werden.

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