Wuppertaler SV : Hutwelker übernimmt die Verantwortung
Wuppertal Der WSV-Sportdirektor trainiert das Regionalligateam und stimmt die Mannschaft auf wegweisende Spiele ein.
Für das Regionalligateam des Wuppertaler SV hat ein neues sportliches Kapitel begonnen, das die Handschrift von Sportdirektor Karsten Hutwelker tragen wird. Im Stadion am Zoo stimmte Hutwelker am Mittwochmorgen die Spieler nach der Beurlaubung von Trainer Andreas Zimmermann auf die kommenden drei wichtigen Spiele ein. Am Samstag kommt es im Mondpalast in Herne zum Kellerduell der Regionalliga West gegen die U 23 von Schalke 04. Hutwelker wird an der Seitenlinie das Sagen haben, unterstützt von Co-Trainer Pascal Bieler und Torwarttrainer Kay Hödtke.
Der WSV hatte die Trennung von Andreas Zimmermann am Dienstag bekanntgegeben. Zimmermann hatte sich in einem Interview darüber überrascht gezeigt. Dem widerspricht Karsten Hutwelker. „Es kann für ihn nicht überraschend gewesen sein. Schon vor dem Spiel gegen Wattenscheid wurde er in einem ,Acht-Augen-Gespräch’ darauf hingewiesen, dass die Leistungskurve nach unten zeigt, und es wurden Veränderungen von ihm gefordert. Diese Veränderungen wurden in Absprache mit mir nicht umgesetzt, obwohl wir über einen Zeitraum von zweieinhalb Wochen an jedem Tag miteinander geredet haben“, sagt Hutwelker.
Dass er für viele Fans nun der Buhmann sei, sei ihm bewusst. „Das liegt daran, dass ich Andreas Zimmermann nicht wie die Fans als Mensch, sondern als Trainer beurteilen muss. Und da spricht die Bilanz mit zwei Punkten aus den letzten sieben Spielen, darunter waren vier Partien gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf, leider gegen ihn. Der sportliche Tiefpunkt war dann die Niederlage gegen den Bonner SC“, sagt Hutwelker.
Auf Nachfrage der WZ lässt Hutwelker keinen Zweifel daran, dass die Beurlaubung von Andreas Zimmermann seine Entscheidung gewesen sei und dass er sie gemeinsam mit dem Vorstand getroffen habe. Mit Horst Willich sei ein Mitglied des Verwaltungsrates involviert gewesen, daher auch dieses Gremium in die Entscheidung einbezogen. „Ich trage die Verantwortung für diese Entscheidung mit. Sollte das in einem Fernsehinterview am Dienstagabend anders rübergekommen sein, dann war das der Anspannung und der Situation an diesem Tag geschuldet.“
Nach der Beurlaubung von Andreas Zimmermann habe er eine Reihe von Anrufen von Trainern erhalten, die ihr Interesse bekundet hätten. Von einer Fachzeitschrift wurde Jörg Böhme, der Ex-Schalke-Profi, ins Gespräch gebracht, der schon vor der Saison als WSV-Trainer gehandelt wurde. „Ich habe proaktiv keinen Trainer angesprochen. Die Konzentration liegt für uns auf den kommenden drei Spielen.“ Nach der Partie gegen Schalke erwartet der WSV mit dem SC Verl ein Spitzenteam der Liga und reist dann zum Nachwuchsteam von Borussia Mönchengladbach.