Interview WSV-Sportdirektor Hutwelker: „Eine hochtalentierte, willige Mannschaft“

Wuppertal · Vor dem Saisonstart sprachen wir mit WSV-Sportdirektor Karsten Hutwelker.

 WSV-Sportdirektor Karsten Hutwelker ist optimistisch.

WSV-Sportdirektor Karsten Hutwelker ist optimistisch.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Mit welchen Gefühlen gehen Sie am Samstag in das erste Saisonspiel gegen Aachen?

Karsten Hutwelker: Mit einem absolut positiven. Ich finde, wir haben eine hochtalentierte, willige Mannschaft zusammengestellt, die einfach Spaß am Fußball hat. Darauf freuen wir uns ab Samstag.

Das Durchschnittsalter der Mannschaft beträgt 22 Jahre. Wir groß ist das Risiko, mit einer so jungen Mannschaft anzutreten?

Hutwelker: Die Zweitvertretungen machen es ja vor. Entscheidend ist, dass man keinen unnötigen Druck aufbaut. Wir brauchen Geduld, die Mannschaft wird Fehler machen, nichtsdestotrotz haben wir drei, vier erfahrene Führungsspieler. Die Mischung stimmt, die Stimmung ist hervorragend. Die Jungs bringen einen tollen Charakter und Teamspirit rein.

Der begrenzte Etat ist bekannt, inwieweit entspricht die Zusammenstellung eines so jungen Kaders auch Ihrer Überzeugung?

Hutwelker: Eigentlich ist das komplett meine Überzeugung. Dass wir  gern zwei, drei gestandene  Spieler zusätzlich im Kader gehabt hätten, die Führungsqualitäten vom ersten Tag an übernehmen können, steht außer Frage. Aber es macht keinen Sinn, einem Spieler so viel mehr zu geben als allen anderen, und zwei davon hätten wir uns definitiv nicht leisten können. Deswegen waren die Harmonie und die Ausgewogenheit im Kader das Allerwichtigste. Das habe ich in Gesprächen herausgestellt und bin mit dem Kader, gemessen an dem Etat, den wir zur Verfügung haben, hochzufrieden. Wofür es reicht, werden wir sehen.

Hat sich denn angesichts der guten jüngsten Testspielergebnisse am Saisonziel Klassenerhalt etwas geändert?

Hutwelker: Blödsinn. In der Vorbereitung sind Ergebnisse Schall und Rauch. Die Mannschaft sollte sich finden und so gut es geht einspielen in dieser kurzen Zeit. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Auf gar keinen Fall lassen wir uns blenden, auch wenn wir mal zwei, drei Spiele hintereinander gewinnen sollten. Das einzige Ziel ist der Klassenerhalt. Selbst wenn er am letzten Spieltag mit einem Tor mehr gesichert wird, bin ich hochzufrieden.

Welche Möglichkeiten sehen Sie, während der Saison personell nachzusteuern?

Hutwelker: Gar keine.

Sie haben selbst, etwa beim Golf, versucht, Sponsoren anzusprechen. Welche Erfolge konnten Sie erzielen?

Hutwelker: Das wird die Zeit zeigen. Ich konnte ja nur das Produkt anbieten. Wie wir das umsetzen, da müssen wir jetzt unsere Hausaufgaben machen. Aber es waren viele potente Sponsoren dabei, die Interesse bekundet haben und gesprächsbereit sind.

Wer sind Ihre Favoriten?

Hutwelker: Wenn Rödinghausen es infrastrukturell will, sind sie einer der Top-Kandidaten mit Rot-Weiss Essen. Mit RWO ist auch zu rechnen, eine Überraschungsmannschaft wird es wahrscheinlich auch wieder geben, und sollten Köln, Dortmund und sogar Schalke mal ernst machen und sagen, unsere Talente sollen in der 3. Liga spielen, wird es für alle anderen schwer.

Aachen hat 3000 Dauerkarten verkauft, der WSV 700, für Samstag werden mehr als 2000 Fans aus Aachen erwartet. Haben Sie Angst, dass die WSV-Fans in der Minderzahl sind?

Hutwelker: Das könnte passieren, das schreckt uns aber nicht. Darauf haben wir die Mannschaft vorbereitet. Es ist ja das, warum jeder Fußball spielt, in einem gut besuchten Stadion und auch mit Gästefans, die Lieder anstimmen. Ich hoffe, dass unsere Fans uns auch lautstark unterstützen. Es ist unser Stadion, wir werden alles tun, um die Aachener mit einer Niederlage nach Hause zu schicken.

(gh)
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