Ein echtes Spitzenspiel für den BHC

Im Heimspiel gegen den einzigen Verfolger Bietigheim wollen die Bergischen Handballer heute auch die Meisterschaft vorzeitig klarmachen.

Ein echtes Spitzenspiel für den BHC
Foto: Stefan Fries

Der 34. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga hält für den Bergischen HC noch einmal ein echtes Top-Spiel bereit. Auch wenn das große Saisonziel Wiederaufstieg bereits abgehakt ist, ist die Motivation hoch, wenn am heutigen Freitag die SG BBM Bietigheim zum Anwurf um 19 Uhr in die Solinger Klingenhalle kommt. Schließlich könnte der BHC mit nur einem Punkt auch die Zweitliga-Meisterschaft klarmachen. Umgekehrt würde ein Zähler den Baden-Württembergern genügen, um ebenfalls den Aufstieg vorzeitig zu besiegeln.

„Natürlich möchte man immer den ersten Matchball verwandeln“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze und spricht von einer „schönen Aufgabe“, die seine Mannschaft freilich nur meistern könne, wenn sie auch ihr volles Leistungsvermögen abrufe. „So einfach wie im Hinspiel werden sie es uns bestimmt nicht noch einmal machen“, ist sich auch Torwart Christopher Rudeck sicher. Beim damaligen 33:23-Sieg war dem BHC fast alles gelungen, Bietigheim hatte sich davon beeindruckt gezeigt.

„Vorher war aber auch bekannt geworden, dass Trainer Hartmut Mayerhoffer zum Saisonende gehen würde“, vermutet Christopher Rudeck damals einen negativen Effekt. Mayerhoffer, der ganz offenbar der Auffassung ist, dass in Bietigheim das Erstliga-Frauenteam vereinsintern mehr gewertschätzt werde, hatte es aber anschließend geschafft, sein Team wieder zu stabilisieren. Genau wie der BHC hat Bietigheim seitdem nur vier Minuspunkte kassiert, den Abstand nach oben konstant bei neun Punkten gehalten (bis vergangenen Woche sogar nur sieben) und den nach unten kontinuierlich auf ebenfalls neun Zähler ausgebaut.

„Sie sind ungeheuer konstant, haben einen breiten Kader und spielen ein sehr stabiles System“, sagt Sebastian Hinze voller Achtung. Das sei konsequent auf Tempohandball im Gegenstoß ausgerichtet. Insofern gelte es für den BHC, die eigenen Angriffe sicher abzuschließen und den Gegner ins Positionsspiel zu zwingen. Gleichzeitig müsse die Konzentration über die gesamte Spielzeit hoch bleiben, denn Bietigheim habe gezeigt, dass es auch bei Rückständen die Ruhe bewahre. Mit Torwart Domenico Ebner und dem vor der Saison aus Balingen gekommenen Regisseur und ehemaligen Junioren-Weltmeister, Felix König, hebt Hinze noch zwei Einzelkönner aus dem — wie beim BHC — als Mannschaft starken Ensemble hervor. Viele Spieler kenne man auch noch aus der Saison 2014/15, als man sich im Oberhaus begegnete. Damals stieg Bietigheim sofort wieder ab, besiegte den BHC aber zu Hause kurz vor Saisonende.

Daran erinnert sich BHC-Rechtsaußen Arnor Gunnarsson nicht so gern, eher an das Hinspiel in dieser Saison, als er bei neun Treffern eine 100-prozentige Wurfausbeute hatte. „Für mich ist es auch deshalb ein besonderes Spiel, weil ich viele Spieler noch kenne. In meinen zwei Jahren in Bittenfeld waren die Derbys gegen Bietigheim immer heiß umkämpft.“ Die Zuschauer in der Klingenhalle dürfen also ein gutes Spiel erwarten — und vielleicht gibt es am Ende ja wieder was zu feiern. Gunnarsson: „Wir wollen so schnell wie möglich Meister werden.“

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