Handball-Bundesliga BHC unterliegt gegen Erlangen klar

Nürnberg/Wuppertal. · Handball-Erstligist muss in der Nürnberg-Arena eine 18:26-Schlappe hinnehmen.

 Rafael Baena versucht kraftvoll, sich am Kreis durchzusetzen. Doch die Angriffsleistung des BHC war insgesamt sehr mäßig.

Rafael Baena versucht kraftvoll, sich am Kreis durchzusetzen. Doch die Angriffsleistung des BHC war insgesamt sehr mäßig.

Foto: Mathias M. Lehmann

Aus dem angepeilten dritten Auswärtssieg der Spielzeit und dem möglichen Sprung auf Platz sieben der Handball-Bundesliga wurde nichts: Ein ordentlich ersatzgeschwächter Bergischer HC hat am Donnerstagabend mit 18:26 (9:12) beim HC Erlangen verloren. Der Niederlage löst die sechs Tore Differenz bei den Rhein-Neckar Löwen als höchste Pleite ab.

Die Löwen, die kurzfristig noch auf Max Darj (Knieprobleme) und Bogdan Criciotoiu (Schulter) verzichten mussten, wählten in der Arena von Nürnberg einen geduldigen Match-Plan. Wenn die Abschlüsse dadurch sorgfältig herausgespielt werden konnten, wenn Rafael Baena eines der vielen Anspiele gewinnbringend nutzen konnte oder Linus Arnesson eines seiner Traum-Tore einstreute, verhinderte das dann auch jegliches HCE-Tempo. Zumal die Deckung weitgehend einen guten Job machte. Noch besser wäre der Zwischenstand gewesen, wenn Arnor Gunnarsson seine beiden Siebenmeter gegen Nikolas Katsigiannis hätte nutzen können. Aber weder das 1:1 noch das 8:8 gelangen dem Isländer. Bezeichnenderweise scheiterte auch Linus Arnesson im ersten Angriff nach der Pause vom Strich.

Was der Match-Plan aber am empfindlichsten störte: die unzähligen Fehler, die sich durch das gesamte Spiel zogen. Und dann war da noch die gravierende Problematik mit der schnellen Mitte, die kaum einmal regelkonform ausgeführt wurde. Etliche Male pfiff das Unparteiischen-Gespann insbesondere Daniel Fontaine bei der Ausführung zurück. Den direkten Schnellangriff wagten die Löwen zudem in den ersten 30 Minuten nur ein Mal – und der Pass von Christopher Rudeck landete in den Armen von HCE-Rechtsaußen Johannes Sellin. Lediglich auf Yannick Fraatz gelang das Abräumen im erweiterten Gegenstoß, als der Rechtsaußen, der in der ersten Sieben aufgeboten wurde, zum 7:7 (19.) traf.

Es war der letzte Ausgleich der Partie. Über 7:9 ging es zum 9:12-Pausenstand. Insbesondere Nico Büdel, der HCE-Akteur mit Tempo, bereitete Probleme. Pech kam allerdings auch hinzu: Csaba Szücs sah schon in der ersten Abwehraktion eine Zeitstrafe, wurde im Innenblock dann erst einmal von Fontaine ersetzt, der sich wiederum eine blutende Nase einhandelte. Innenblock-Konstante ohne den wahrlich fehlenden Max Darj war Kristian Nippes. Mit Rippen-Beschwerden hatte sich der Kapitän fitspritzen lassen.

Szücs fliegt,
Fehlerquote bleibt

Besserung nahm sich der Bergische HC dann in der Kabine vor. Es gelang nicht im Ansatz. Im Gegenteil: Binnen weniger Minuten schwammen alle Fälle davon. Beim 11:17 nahm Trainer Sebastian Hinze schon eine Auszeit. Ihm gefiel gar nicht, wie seine Mannschaft im Angriff agierte – aber auch die Defensive hatte mit den nun schneller spielenden Bayern ihre Probleme. Dem BHC gelangen im Anschluss an Hinzes Auszeit zwei saubere Tore. Doch mitten in das Aufbäumen hinein sah Szücs seine zweite, diesmal äußerst fragwürdige, Zeitstrafe und keine vier Minuten später auch seine dritte. Die letzten Sekunden, die er noch dabei war, probierte es Hinze mit sieben Feldspielern – es gelang im einzigen Angriff kein Tor. Vom kurzzeitigen 13:17 ging es auf 13:19. Der BHC war jetzt getrieben und verlor noch hoch.

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