Wuppertal Tanztheater Pina Bausch: Arbeit statt negativer Schlagzeilen 

Neues Führungsteam stellte sich dem Kulturausschuss vor.

 Der Kulturausschuss ließ im Marionettentheater „die Puppen tanzen“ (v.l.): Petra Koßmann vom Kulturbüro, Vorsitzender Rolf-Jürgen Köster, Kulturdezernent Matthias Nocke.

Der Kulturausschuss ließ im Marionettentheater „die Puppen tanzen“ (v.l.): Petra Koßmann vom Kulturbüro, Vorsitzender Rolf-Jürgen Köster, Kulturdezernent Matthias Nocke.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die gerichtlichen Auseinandersetzungen um die Kündigung von Adolphe Binder haben Pause. Das neue Team an der Spitze des Tanztheaters Pina Bausch arbeitet. Nach außen dringt nicht viel. Im Kulturausschuss, der im Zuschauerraum von Müllers Marionettentheater tagte, stellten sich die beiden „Neuen“ diese Woche vor.

Die Ruhe ist gewollt. Gilt es doch, unter Mitarbeitern und Tänzern wieder Vertrauen herzustellen, die in den letzten anderthalb Jahren entstandene Verunsicherung abzubauen, betonten sowohl die künstlerische Leiterin Bettina Wagner-Bergelt als auch der kaufmännische Leiter Roger Christmann. Man habe immer noch das schwebende Verfahren, wolle nicht weiter mit Negativschlagzeilen in der Presse stehen. Deshalb habe man auch die angefragte Teilnahme eines Tänzers bei einer Podiumsdiskussion gemeinsam für keine gute Idee gehalten. Ein Redeverbot, nach dem Bernhard Sander (Die Linke) fragte, sei dies nicht.

Wagner-Bergelt, die in vielen Jahren den modernen Tanz an der Münchener Oper etabliert und Pina Bausch persönlich gekannt hatte, erklärte, dass sie sehr stolz sei, das Werk der großen Choreographin betreuen und weiter etablieren zu dürfen. Neue Stücke seien vorgesehen, hätten aber nicht Priorität und müssten zu Tänzern und Repertoire passen: „Jetzt müssen wir erstmal die Tänzer kennenlernen, das Repertoire mit Impulsen ins Leben setzen und die Spielzeit zu Ende bringen.“ Die Nachfrage nach den neuen Stücken I („Seit sie“) sei sehr groß. Des weiteren wolle sie an der Realisierung des Pina Bausch-Zentrums (PBZ) im alten Schauspielhaus mitwirken, das ein lebendiges Begegnungszentrum werden solle, was sicherlich ganz im Sinne Pinas sei. Die von Stefan Hiltershaus 2012 erarbeitete Konzeption zum PBZ soll Thema einer Zukunftswerkstatt sein.

Christmann wiederum versprach, sich für eine Geschäftsführung aus einem Guss einzusetzen, erzählte, dass man mit allen Mitarbeitern gemeinsam die neuen Spielzeiten vorbereite. Freute sich über den in Wuppertal vorgefundenen „großen Schatz“ aus Repertoire, Know How und Qualität, um den man sich neben der inhaltlichen und strukturellen Erarbeitung des PBZ zu kümmern habe, „so dass wir gut beschäftigt sind. Wir freuen uns auf die kommenden zweieinhalb Jahre“.

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