Von der Heydt-Museum Ann-Kathrin Kramer stellt Stars der Sammlung vor

Museums-Check von 3sat besucht das Von der Heydt-Museum.

Freuen sich über die Schätze im Von der Heydt-Museum: (v.l.) Roland Mönig, Ann-Kathrin Kramer und Markus Brock.

Freuen sich über die Schätze im Von der Heydt-Museum: (v.l.) Roland Mönig, Ann-Kathrin Kramer und Markus Brock.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Er wolle einen Schatz heben, kündigte Roland Mönig im November 2019 an, als feststand, dass er das Von der Heydt-Museum leiten würde. Der neue Direktor ließ Taten folgen. Er eröffnete im Juni die Sammlungspräsentation „An die Schönheit – Stars der Sammlung“, die nun auch das Fernsehen ins Haus lockt. Das Team vom „Museums-Check“ um 3sat-Moderator Markus Brock geht mit Direktor und Ausstellungskuratorin Antje Birthälmer sowie der bekannten Wuppertaler Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer durch die Schau, spricht über Bilder und Museum. Das Ergebnis wird am 11. Oktober ausgestrahlt.

60 Sendungen in elf Jahren hat der Museums-Check schon auf dem Buckel, stets im Dienst, Museen unterhaltsam, ästhetisch ansprechend und aus Sicht der Besucher vorzustellen, Hemmschwellen abzubauen, ohne dabei oberflächlich zu sein. Um die Angst vor den Kunsttempeln zu nehmen, Museen „als Orte darzustellen, wo spannende Geschichten zwischen Menschen und Kunst stattfinden“, erklärt Produzentin Martina Klug, spaziert Brock mit Promis durch die Kunsttempel, die nicht als Experten, sondern als ganz normale, interessierte Zuschauer auf die Werke schauen. Das Wuppertaler Museum stand zwar schon länger auf der Agenda, zumal die gebürtige Solingerin Klug es schon lange kennt. Aber man wartete noch auf den richtigen Moment. „Wir wollen in unserer Reihe die jeweilige Sammlung, keine Blockbuster-Ausstellungen, vorstellen. Uns interessieren die Werke, die man nur hier sehen kann, die Geschichte des Von der Heydt-Museums und Wuppertal.“ Weiteres Argument: Die Sendungen dienen nach ihrer Ausstrahlung jahrelang als digitale Museumsführer, ergänzt Brock.

Das Museum hat für sie
etwas Familiäres

Ann-Kathrin Kramer, Kind zweier bildender Künstler, kennt das Museum von Kindesbeinen an, ging gerade als Jugendliche immer wieder hin, um gezielt einzelne Bilder anzuschauen. Das Haus habe für sie etwas Familiäres, sagt sie, es sei ein tolles Museum, reich an Kunstschätzen, für die es viel zu wenig Raum gebe. Hier treffe sie immer wieder auf Bilder, die sie noch aus ihrer Jugend kenne. An dem Bild „Die dicke Marie“ von Toulouse-Lautrec, es begrüßt derzeit den Ausstellungsbesucher, bleibe sie immer wieder hängen. Ansonsten sei ihr der Raum mit den Expressionisten der liebste. Sie schätzt  Mut und  Lust an Veränderung dieser Maler. Sie freut sich, nun   „ihr“ Museum zu präsentieren.

Die aktuelle Ausstellung, die im obersten Stockwerk durch die wichtigsten Epochen und Stilrichtungen der vergangenen 200 Jahre führt, dabei unter anderem die impressionistischen und expressionistischen Highlights des Hauses zeigt, kommt bei den Fernsehmachern bestens an. Museumsexperte Brock, der unlängst in einem Interview das ZKM in Karlsruhe, das Kunsthistorische Museum in Wien oder das Futurium in Berlin als Favoriten nannte, schließt nicht aus, dass das Wuppertaler Museum „der Sammlung wegen“ Lieblingsmuseum werden könne. Dazu tragen freilich nicht nur die Expressionisten, Kirchner oder Beckmann, sowie die Impressionisten, Monet oder Toulouse-Lautrec, bei. Auch die aktuelle Kunst, Picasso oder Jean Scully, begeistern ihn. Und auch die Stadt selbst erhält ein dickes Kompliment: „Ich bin völlig begeistert“, schwärmt Brock, lobt auch Mönig, den er als nahbaren Direktor erlebt, der verstanden werden will.

Der Museumsdirektor wiederum empfindet die Filmaufnahmen als Rückenwind, zumal über die Einrichtung Museum und ihre Perspektiven gesprochen werde, die notwendige Verzahnung von digitaler und analoger Präsentation sowie den Umgang mit der Coronakrise. Themen, die auch seine Kollegen umtreiben, weshalb er eine Gesprächsreihe mit ihnen plant.Kritik gibt es, dem Titel „Museums-Check“ entsprechend, aber auch. Das Museum sei für die Sammlung zu klein und die Bilder bekämen nicht ausreichend Licht, meint Klug. Und rennt damit bei Mönig offene Türen ein: „Da sind wir zusammen mit dem GMW gerade dran.“

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