Kultur : Manege frei für die Zukunft
Ein neuer Stadtplan zeigt 13 inspirierende Orte.
Tätäretää! Gelb-blau gestreift ragt in Utopiastadt ein riesiges Zirkuszelt in die Luft. Das Herz geht mir auf. Da meldet sich das Kind in mir. Mehr noch: Letzte Woche haben sich hier Sehnsucht, Notwendigkeit und Lust auf Weiterkommen miteinander verwoben, begleitet von einer Portion Abenteuerlust. Was in den letzten Monaten recht schwierig war: Austausch mit Abstand gibt wieder den Rhythmus an.
Vor einer Woche machte unsere Präsentation der Stadtlandkarte „Zukunftslabor Kunst und Stadt“ des Freien Netzwerkes Kultur den Auftakt, eine Kooperation mit dem Wuppertal Institut. „In der Petrischale lebt und arbeitet es“ heißt es auf dem auffaltbaren Stadtplan, der – gestaltet von Jens Robbers – in Übermorgenrot-Tönen in einer „Versuchsanordnung 1“ 13 inspirierende Orte vorstellt, ihre Impulse für Kunst, Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit und ein enkeltaugliches Wuppertal in den Fokus rückt. Zu haben ist die Karte bald an Kulturorten der Stadt.
Stadtentwicklung als Anliegen begleitet uns im Kommunalwahlkampf als mehr oder weniger schillernder Wortwirbel. Doch Worte reichen nicht. Taten sind gefragt. Im Zelt machte der Vortrag „Die große Transformation in Kunst, Kultur, Politik“ von dem Sozialwissenschaftler Davide Brocchi markant deutlich, wie sehr Kultur und Kunst neben ökonomischer, ökologischer, sozialer Transformation Säule und Fundament sind und sein können. Er selbst hat als Mitgründer der Stadtviertel-Verwandlung „Tag des Guten Lebens“, die vor einigen Jahren in Köln startete, seine Einsichten in konkretes Handeln münden lassen. Und genau das ist die Frage, die uns seit Jahrzehnten angesichts des Klimawandels beschäftigt: Was braucht es, um ins konkrete Handeln zu kommen?