Konzertreihe: Chöre beweisen Taktgefühl

Vorschau: Sinfoniker musizieren mit Sängern.

Wuppertal. Besondere Tage erfordern besonders viel Taktgefühl - genau das möchte das Sinfonieorchester auch in der neuen Saison beweisen. Mozart macht den Anfang: Die Chorkonzert-Reihe geht am Totensonntag, 21.November, in eine neue Runde.

Um 18 Uhr stellen die städtischen Musiker zwei Mozart-Werke vor: Die 1779 für den Salzburger Dom verfasste Vesperae solennes de Confessore KV 339 "ist ein wahres Meisterstück klassisch vollendeter Vokalmusik", wie die Sinfoniker ankündigen. Zum Kontrast erklingt die expressive Messe c-Moll KV139. Ob sie Mozart tatsächlich im Herbst 1768 - damals war er 13 Jahre jung - komponiert hat, ist fraglich. Offenbar wurde sie zur Einweihung eines Wiener Waisenhauses aufgeführt, deshalb gilt sie auch als "Waisenhausmesse".

Eines steht hingegen unumstritten fest: Bei der Besetzung setzt das Orchester auf bewährte Partner. Mit von der Partie sind Opern-Solisten, der Konzertchor der Volksbühne Wuppertal und Paul Goodwin, der die Leitung übernimmt.

Das zweite Chorkonzert geht am ersten Weihnachtsfeiertag über die Bühne: Der Chor der Konzertgesellschaft Wuppertal verspricht Adventsstimmung - mit Stücken von Johann Friedrich Agricola (Die Hirten bei der Krippe zu Bethlehem) und Johann Sebastian Bach (Magnificat). Auch Opernsänger und Reinhard Goebel (Leitung) sind im Einsatz, wenn das selten gehörte Weihnachtsoratorium von Bach-Schüler Agricola in Wuppertal vorgestellt wird. Dass das 1757 vollendete Werk zu den "reizvollsten spätbarocken Schöpfungen" zählt, wollen die Sinfoniker am 25. Dezember um 18 Uhr unter Beweis stellen.

Während die ersten beiden Konzerte in der Stadthalle zu erleben sind, zieht es die städtischen Musiker am Karfreitag, 22. April, in die Immanuelskirche: Zusammen mit dem Konzertchor der Volksbühne (Einstudierung: Thorsten Pech) führen sie Georg Philipp Telemanns Matthäuspassion (1730) an der Sternstraße auf. Aus gutem Grund, wie Orchesterdirektor Heiner Louis erklärt: "In der Kirche kommt der sakrale Charakter besser zum Tragen."

Das Finale wird dann wieder in der Stadthalle gefeiert: Ein Bauer schildert "Die Jahreszeiten" aus seiner Sicht - zwischen Saat und Ernte, Jagd und Weinlese. Der Chor der Konzertgesellschaft Wuppertal (Einstudierung: Marieddy Rossetto) präsentiert Joseph Haydns Oratorium am Pfingstmontag, 13. Juni, im großen Stadthallen-Saal. Taktgefühl soll übrigens immer zur selben Zeit bewiesen werden: Alle Konzerte beginnen um 18 Uhr. Karten können unter Ruf 5694444 bestellt werden.

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