Kammermusik: Die große Chance für Musiker

Sinfoniker freuen sich auf Solo-Einsätze. Ihre Reihe geht im September weiter.

Wuppertal. Ein Schattendasein führen sie nun wirklich nicht. Zumindest dann nicht, wenn sie um die Welt reisen: Gerade erst waren die städtischen Musiker in New York. Schon im Oktober packen sie erneut die Koffer. Dann geht’s nach Japan.

Derzeit gibt das Wuppertaler Sinfonieorchester so viele internationale Gastspiele wie nie zuvor. Zu einem echten "Exportschlager" hat sich das Ensemble gemausert, wie Oberbürgermeister Peter Jung freudig betont. Aber auch die Heimspiele wollen gut geplant sein, wie Orchesterdirektor Heiner Louis erklärt. Vor allem mit den Kammerkonzerten möchte man beweisen, dass es nicht nur auf die großen Orchesterwerke und den breiten Beifall ankommt.

"Die Kammerkonzert-Reihe erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit", sagt Louis. Musiker des Orchesters finden sich in kleinen, mitunter ausgefallenen Besetzungen zusammen und entwickeln Programme mit persönlichen Noten. Louis sieht den Trend zum mutigen Experiment mit stolzer Zuversicht: "Die Kammerkonzerte sind eine Möglichkeit, um aus dem Schattendasein im Orchester zu treten und sich als Solist zu beweisen."

Gelegenheit dazu haben die Musiker an fünf Abenden: Immer wieder montags wird der Mendelssohn Saal der Stadthalle zur kammermusikalischen Bühne. Los geht’s am 20. September: Keiko Kakuma-Hulverscheidt (Violine), Vera Milicevic (Violoncello) und Verena Louis (Klavier), die Ehefrau des Wuppertaler Orchesterdirektors, setzen auf Rachmaninow, Schostakowitsch und Tschaikowsky.

Auch beim zweiten Kammerkonzert der neuen Saison sind Vera Milicevic und Verena Louis im Einsatz: Am 8.November musizieren sie zusammen mit Ulrike Siebler (Flöte), Alexander Kortschmar (Violine) und Octavia Buzgariu-Fabienke (Viola). Das Quintett stellt Stücke von Knudage Riisager, Sergej Taneyev, Charles Koechlin und Gabriel Fauré vor.

Im neuen Jahr geben dann Molino, Zimmermann, Reger, Jugy und Schubert den Ton an: Stücke der fünf Komponisten werden am 10.Januar präsentiert. Das 4. Kammerkonzert am 4. April gehört dem Martfeld Quartett, das Finale am 6. Juni feiert Haydn, Berg, Mozart und Schönberg. Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr.

Die fünffache Chance, aus dem Schatten eines ganzen Orchesters zu treten, gibt es übrigens nur, weil großzügige Gönner im Hintergrund stehen, um andere ins Rampenlicht lassen: "Ohne die beiden Freundeskreise wäre die Reihe nicht möglich", erklärt Louis. Gemeint sind die Konzertgesellschaft Wuppertal sowie die Freunde der Wuppertaler Bühnen und des Sinfonieorchesters.

Nähere Infos und Karten gibt es unter Telefon 569 444.

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