Wuppertaler Meisterwerke Der reichste Kaufmann Elberfelds

Heinrich Christoph Kolbe porträtierte 1825 das Ehepaar Peter und Elisabeth Gertrud de Weerth.

 Heinrich Christoph Kolbes Bildniss von Peter de Weerth und Elisabeth Gertrud de Weerth aus dem Jahr 1825.   Fotos: Von der Heydt-Museum

Heinrich Christoph Kolbes Bildniss von Peter de Weerth und Elisabeth Gertrud de Weerth aus dem Jahr 1825. Fotos: Von der Heydt-Museum

Foto: von der Heydt - Museum Wuppertal

Das gehobene Barmer und Elberfelder Bürgertum schätzte den Maler Heinrich Christoph Kolbe (1771-1836) als hervorragenden Porträtisten. Der Düsseldorfer Maler hatte an der Kurfürstlichen Akademie in Düsseldorf studiert und kam 1801 über Brüssel und Antwerpen nach Paris. Dort studierte er an der Akademie bei den David-Schülern Francois André Vincent und Francois Gerard. 1811 kehrte er nach Düsseldorf zurück und war von 1814 bis 1817 und später 1825 auch im Wupper-Tal tätig. 1825 malte Kolbe das Ehepaar Peter de Weerth (1767-1855) und Elisabeth Gertrud de Weerth (1774-1829).

De Weerth, auf dem Porträt 58 Jahre alt, war ein vermögender Großgrundbesitzer, der mit großem Geschick seine Immobilien und Ländereien verwaltete. Unter anderem gehörten ihm das Rittergut Varresbeck und weitere Immobilien am Niederrhein. Er galt damals als reichster Kaufmann Elberfelds und war der Sohn des Elberfelder Bürgermeisters Werner de Weerth.

In seiner Heimatstadt trat er sehr wohltätig auf, weswegen ihm der Titel kurfürstlich pfälzischer Kommerzienrat verliehen wurde. Der Maler Kolbe stellte Peter de Weerth beim Studium einer Großgrundskizze im Ambiente eines gediegenen Privatkontors dar.

Elisabeth Gertud de Weerth war seit 1796 mit Peter de Weerth verheiratet. Sie stammte aus vermögender Familie und wandte sich in besonderer Weise den Armen und Hilfsbedürftigen zu. Kolbe malte sie in einem modischen Empirekleid, mit einem üppigen Spitzeneinsatz im Ausschnitt. Die sorgfältig gelegten Locken sind von einer Spitzenhaube umhüllt. Das Ambiente ist elegant, Kaschmirschal und Schmuck an Hals, Handgelenken und dem Zeigefinger sind äußeres Zeichen ihres Vermögens. Wie für die Frauen der Zeit typisch, ist sie mit einer zusammengelegten Handarbeit in einem Porzellankorb und einem kleinen, vermutlich religiösen Buch in der Hand dargestellt.

Beide Porträts kamen als Schenkung von Pia Tecklenburg-de Weerth 1952 in die Sammlung des Von der Heydt-Museums. Sie sind zurzeit in unserer Ausstellung „Blockbuster – Museum“ zu sehen. Natürlich hängen sie, wie es für ein Ehepaar gehört, nebeneinander.

» „Blockbuster Museum“ ist seit dem 7. Oktober im Von der Heydt-Museum, Turmhof 8, zu sehen. Zeiten: Die-So 11-18 Uhr, Do 11-20 Uhr, Mo geschlossen.

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