Verjüngungskur

Wir stellen uns jünger und weiblicher auf: Dieses Versprechen geben die Parteien mit schöner Regelmäßigkeit vor einer Wahl ab. Sind die Stimmen dann erst einmal ausgezählt, müssen gerade die jüngeren Wähler zu ihrem Bedauern erkennen, dass sich in den Bezirksvertretungen und im Stadtrat wieder einmal wenig bis gar nichts zu Gunsten ihrer Altersgruppe verändert hat.

 WZ Redaktion Wuppertal Kommentarfotos Namen der Redakteure als Dateiname

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Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Die Mehrheit im Rat bildet eine Bürgerschaft, die wirtschaftlich und beruflich fest im Sattel sitzt und zum Teil schon eine sichere Rente bezieht. Das soll nicht heißen, dass ältere Politiker automatisch schlechte Politik machen, aber sie setzen mit Sicherheit andere Schwerpunkte als jüngere Menschen, die nicht in der Wahrung des Besitzstandes, sondern im Klimawandel, dem Wandel der Mobilität und in der Digitalisierung die wichtigsten Handlungsfelder sehen. Ob es nach der Kommunalwahl am 13. September so viel mehr junge Gesichter im Stadtrat geben wird, hängt nicht zuletzt vom Gesamtabschneiden der SPD ab. 12 Direktkandidaten aus dem Kreis der Jusos - das ist schon ein Pfund. Ob sie dann alle den Sprung in den Stadtrat schaffen, steht auf einem anderen Blatt, denn der Trend ist bundesweit nicht der Freund der Sozialdemokratie. Man darf der Wuppertaler SPD jedoch attestieren, dass bei ihr einiges in Richtung Jugend in Bewegung geraten ist, während die anderen Fraktionen sich eher punktuell bis gar nicht in ihrer Altersstruktur verändern wollen.

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