Kommunalwahl Mit dem eigenen Kugelschreiber den Wahlzettel ausfüllen

Krefeld · Ende nächster Woche werden die Wahlbenachrichtigungen rausgeschickt. Briefwahl ist ab dem 17. August möglich.

 Hans-Jürgen Neuhausen inmitten der Wahlurnen und Wahlkoffer, die im Rathaus bis zu ihrem Einsatz gelagert werden.

Hans-Jürgen Neuhausen inmitten der Wahlurnen und Wahlkoffer, die im Rathaus bis zu ihrem Einsatz gelagert werden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Hans-Jürgen Neuhausen vom Fachbereich Bürgerservice ist ein Routinier. Zuständig für Statistik und Wahlen hat er schon über 20 Wahlen organisiert und begleitet. „Bei jeder gibt es neue Herausforderungen“, sagt Neuhausen. Dieses Jahr jedoch sei ein besonderes. Nach dem Urteil des Landesverfassungsgerichtes im Februar mussten kurzerhand im Februar die 29 Ratswahlbezirke neu zugeschnitten werden. „Ein Kraftakt“, erinnert sich Neuhausen. Dann kam der Corona-Lockdown und fast alles stand still. Erst Mitte Mai begannen mit Hochdruck die Vorbereitungen für die Wahl am 13. September, bei der der Oberbürgermeister, Rats- und Bezirksvertreter gewählt werden. „Die Wahlbenachrichtigungen gehen Ende nächster Woche raus“, sagt Neuhausen.

Briefwahl. Neuhausen vermutet, dass in diesem Jahr mehr Bürger die Briefwahl nutzen. Vor sechs Jahren hatten bei der Wahl des Oberbürgermeisters von den etwa 182 000 Wahlberechtigten rund 21 500 Krefelder Briefwahl beantragt. Dies kann man in diesem Jahr ab nächster Woche online im Internet auf der Seite der Stadt Krefeld tun oder ab dem 17. August im neuen Briefwahlbüro im Seidenweberhaus. „Das haben wir in diesem Jahr von der alten Einwohnermeldehalle im Rathaus, in dem heute der neue Bürgerservice untergebracht ist, in die frühere Bürgerservice-Stelle Mitte verlegt.“

Bis um 16 Uhr am Wahltag können Briefwähler ihren Stimmzettel abgeben. Bei anderen Wahlen ist das bis 18 Uhr möglich. Doch auch bei der jetzigen Kommunalwahl dürfen erst ab 18 Uhr, nach Schließung der Wahlbüros, die Stimmen ausgezählt werden. „Wir haben die Zahl der Briefwahlvorstände von bislang 29 auf jetzt 38 erhöht, zur Entlastung bei der Zählung“, berichtet Neuhausen. Denn alleine das dreifache Aufschlitzen der Wahlumschläge koste Zeit. Und ein digitales Zählen der Stimmen gibt es nicht. „Wir arbeiten nach dem alten System und zählen per Hand.“

Wahllokale. In Zeiten von Covid-19 und den allgemein gültigen Abstandsregeln und Hygienevorschriften ist das Bereitstellen der Wahllokale und die Suche nach Wahlhelfern schwieriger als sonst. „Wir haben bislang Räume in Altenheimen bevorzugt, das ist jetzt nicht opportun“, sagt Neuhausen. Die Stadt habe bei den Räumlichkeiten nicht viel Auswahl. Deshalb habe sie sich jetzt in 90 Prozent der Fälle für Schulen und Kindertageseinrichtungen entschieden. 146 Wahllokale muss die Stadt bereitstellen.

Gemeinsam mit dem Gesundheitsamt wurde ein Hygienekonzept für den Wahltag erarbeitet. Der Tisch mit Wahlvorstand und Wahlhelfern wird durch eine Spuckschutz-Wand geschützt, Desinfektionsmittel stehen bereit und wie in Geschäften wird es eine vorgegebene Wegeführung geben. „Nach Möglichkeit sollte jeder Wähler auch seinen eigenen Stift für die Wahlkreuzchen mitbringen“, empfiehlt Neuhausen.

Auszählung. Um 18 Uhr beginnt die Stimmauszählung in den Wahllokalen und der Briefwahl. Gegen 22 Uhr hofft er, dass die Ergebnisse vorliegen. Bislang konnten Bürger im Rathaus-Foyer die Wahlergebnispräsentation verfolgen. Das ist wegen der Bauarbeiten dort nicht möglich und auch die Volkshochschule ist wegen der Größe ungeeignet. „Wir suchen derzeit noch nach geeigneten Räumen“, sagt Neuhausen. Fünf Wochen Zeit dafür hat er noch.

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