Luftbildfotograf Hermann Klöpper Pilot fotografiert Meerbusch von oben

Meerbusch · Hermann Klöpper ist Luftbildfotograf. Der Meerbuscher fliegt über die Region und macht aus dem Fenster seines Kleinflugzeugs beeindruckende Aufnahmen, mit denen er auch den Wandel der Landschaft dokumentieren will.

 Hermann Klöpper fliegt auch über seine Büdericher Heimat und zeigt etwa die Dorfstraße aus der Luft.

Hermann Klöpper fliegt auch über seine Büdericher Heimat und zeigt etwa die Dorfstraße aus der Luft.

Foto: RP/Hermann Klöpper

Wenn von Flugzeugen, besonders von den kleinen Leichtflugzeugen wie der Chesna oder Piper die Rede ist, denkt man unweigerlich an Reinhard Meys Lied „Über den Wolken“, wo die Freiheit grenzenlos sein muss. Diesem Freiheitsdrang hoch in der Luft ist auch der Büdericher Kaufmann im Vertrieb Hermann Klöpper (57) erlegen. Vor zwölf Jahren hat er seine Fluglizenz als Privatpilot für Kleinflugzeuge erhalten und ist seitdem rund 50 Flugstunden im Jahr in der Luft. Sein Heimat-Flugplatz liegt in Grefrath-Niersthorst und dort ist auch der Luftsportverein Grenzland beheimatet. Klöpper mietet dort für seine Zeit in der Luft ein Kleinflugzeug an und kann bis zu zweieinhalb Stunden in der Luft sein.

Piloten gibt es in Nordrhein-Westfalen viele, aber Piloten, die auch noch Luftfotografie betreiben, sind schon seltener: Um es genau zu sagen gibt es davon zwei in NRW. Klöpper ist einer von ihnen. „Ich habe die Fotografie schon in die Wiege gelegt bekommen“, erinnert sich Klöpper, der in Büderich zu Hause ist. Bereits sein Vater war in den 1950er und 1960er Jahren passionierter Fotograf. „Er war ein Weltenbummler und hat auf seinen Reisen mit dem Schiff fotografische Eindrücke erfasst“, sagt sein Sohn. Klöpper senior war tatsächlich auch Pilot – er besaß einen Segelflugschein.

Schon früh hat der junge Hermann Klöpper sich wie sein Vater für das Fotografieren interessiert. Dabei waren Landschaften sein begehrtes Ziel, das der auf der Filmrolle festhielt. Mit dem Erwerb der Pilotenlizenz hat es Hermann Klöpper jedoch die Luftfotografie angetan. Er ist neugierig und will mit seinen Bildern aus der Vogelperspektive auch die Zeitgeschichte dokumentieren.

Ein Bildband mit seinen Fotos ist bereits geplant. „Die Ansichten, die man aus der Luft erhält, ändern sich jedes Jahr“, sagt der Hobbyfotograf, der mit einer professionellen Kameraausrüstung Canon Eos R5 in einer Höhe von 300 bis 600 Metern (1000 bis 1800 Fuß) über der Erde unterwegs ist.

So hat er zum Beispiel das Hochwasser im Ahrtal dokumentiert, das Riesenrad in Düsseldorf, das Parookaville Festival in Weeze, Schlösser, alte Römerwege, Firmenkomplexe, ein Riesenherz im Getreidefeld und eine Hochzeitsgesellschaft aus der Luft.

Für den fotografischen Moment lässt er das Steuer los

Bei seiner Arbeit in der Luft ist er mit rund 200 Stundenkilometern unterwegs und fotografiert dabei aus dem geöffneten Fenster heraus. Klöpper benötigt ruhiges, klares Wetter und darf außer militärischen Einrichtungen und Flughafenanlagen alles digital auf der Speicherkarte festhalten. Dabei gilt für ihn juristisch die sogenannte Panoramafreiheit, das heißt, er muss weder von Grundstückseigentümern oder Privatpersonen Erlaubnisse zum Fotografieren und Veröffentlichen einholen. Er lässt für den fotografischen Moment das Steuer – bei einer stabilen Hochdrucklage – los und konzentriert sich auf die Aufnahme. Dabei ist er für seine persönlichen Interessengebiete – Braunkohletagebau, Flussläufe und Wattformationen – tagsüber unterwegs, fotografiert aber auch im Auftrag für Kunden. „Wenn sich Menschen in Büderich wünschen, ihre Straße und ihr Haus aus der Vogelperspektive zu sehen, gehe ich in die Luft und mache die Fotos“, erklärt Klöpper.

Die meisten seiner Fotografien sind unbearbeitet, „lediglich der Dunst muss immer aus jedem Foto rausgefiltert werden“, sagt der Experte. In enger Absprache mit dem Tower am Flughafen Düsseldorf oder auch Köln-Bonn ist es ihm möglich, auch den eigentlich gesperrten Luftraum, der Flughäfen umgibt, zu befliegen. „Mit dieser speziellen Erlaubnis entstehen auch die Luftaufnahmen von Meerbusch, dem Rhein, der Düsseldorfer Altstadt“, sagt Klöpper. In rund 45 Minuten fliegt der Hobbypilot von Grefrath bis Düsseldorf. Es sei ein großes Privileg, Luftbildfotograf zu sein. Drohnen hingegen, die er natürlich auch aus der Luft beobachten kann, dürfen gar nicht im Luftraum rund um die Flughäfen gestartet werden und flögen daher meist ohne GPS, damit sie nicht zu orten seien. Für diese Drohnenfotografen gelte übrigens die Panoramafreiheit nicht. Hier muss für jeden und jedes, das abgelichtet wird, eine Erlaubnis eingeholt werden.

Seine schönsten Aufnahmen verkauft der fotografierende Pilot auch: Die Fotos von Hermann Klöpper kosten zwischen 2,50 (kleines Foto auf Papier) bis 400 Euro (als Druck auf Holz, Leinwand oder Alu). Auch ein Luftbild-Puzzle kann in seinem Online-Shop bestellt werden. Kontakt: Hermann Klöpper,

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