Wohnen in Meerbusch : Bei der Wohnungssuche benachteiligt
Strümp Familie Liebrecht aus Strümp sucht eine bezahlbare Wohnung in Meerbusch. Offenbar ein aussichtsloses Unterfangen. Als Normalverdiener mit drei Kindern kassieren sie meist schon vor dem Besichtigungstermin eine Absage.
Eigentlich sind sie eine ganz normale Familie, die Liebrechts. Vater Jens arbeitet Vollzeit als KFZ-Mechatroniker, Mutter Anneke ist 15 Stunden pro Woche als Sport- und Gesundheitstrainerin unterwegs. Sie haben drei Kinder im Alter von zwei, fünf und acht Jahren. Seit 2014 wohnen sie in Strümp in einer modernen Erdgeschosswohnung mit drei Zimmern, wo sie sich grundsätzlich wohl fühlen, auch weil die Miete erschwinglich ist. Doch mit dem wachsenden Nachwuchs wurde es eng.
„Unsere älteren Mädchen haben ein gemeinsames Zimmer, die Kleine schläft bei uns im Schlafzimmer“, schildert Anneke Liebrecht. Daher sucht die Familie seit einem Jahr verstärkt nach einer neuen Wohnung mit vier oder fünf Zimmern oder einem entsprechenden Haus zur Miete. Dabei ist ihr finanzieller Rahmen begrenzt, obwohl beide in guten Berufen arbeiten. „Wir haben noch Glück, dass meine Eltern in Nierst wohnen und auf die Jüngste aufpassen, wenn ich arbeite“, berichtet Liebrecht. „So können wir uns die Kosten für eine Tagesmutter oder einen kostspieligen Kita-Platz für unter Drei-Jährige sparen.“ Mit ihrem Einkommen haben die Liebrechts Anspruch auf 40 Euro Wohngeld pro Monat, was aber nicht wirklich weiterhilft. Auch einen Wohnberechtigungsschein können sie vorweisen. Die Suche nach einer neuen Wohnung gestaltete sich nämlich mehr als schwierig – bis heute. „Was wir im letzten Jahr, und leider erst kürzlich wieder, erlebt haben, ist einfach diskriminierend“, schildert die 40-Jährige. So wurde der Familie eine Absage für eine Fünf-Zimmer-Wohnung mit der Begründung erteilt, dass drei Kinder zu viel seien. Der Vermieter habe signalisiert, dass ein Zimmer als Büro genutzt werden solle. Allerdings stand diese Wohnung kurz darauf wieder bei den Mietangeboten. „Eine andere größere Wohnung wurde an eine Familie mit nur einem Kind vergeben“, ärgert sich Anneke Liebrecht. Manchmal komme eine Absage, obwohl der vereinbarte Besichtigungstermin noch gar nicht stattgefunden habe. Bei einem anderen Fall habe sie bereits sämtliche Unterlagen eingereicht und war sehr hoffnungsfroh, als ohne Begründung eine Absage kam.
Drei Kinder zu haben,
schrecke offensichtlich ab
Ihr drängt sich der Verdacht auf, dass sie einfach ein Kind zu viel haben. Immer wieder hätten die möglichen Vermieter inne gehalten, wenn sie erfuhren, dass die Familie drei Kinder habe. Das schrecke offensichtlich ab.