Kunst in Kaarst Herbstausstellung: Die Jury muss aus 107 Werken wählen

Büttgen. · Bei der Kaarster Herbstausstellung präsentieren die Künstler ein breites Spektrum

 Bei der Herbstausstellung Kaarster Künstler zeigt Petra Groh zum ersten Mal Skulpturen, zum Beispiel aus Plexiglas.

Bei der Herbstausstellung Kaarster Künstler zeigt Petra Groh zum ersten Mal Skulpturen, zum Beispiel aus Plexiglas.

Foto: Georg Salzburg(salz)

„Ich bin die jüngste Kaarster Künstlerin“, sagte Ille Mulariski bei der Eröffnung der 45. Herbstausstellung Kaarster Künstler. Denn die 88-Jährige konnte nun das dritte Mal hintereinander die Jury von der Qualität ihrer Arbeiten überzeugen und stieg damit in den Olymp der Kaarster Künstler auf. Ihre beiden Exponate sind raffiniert und eng mit einander verknüpft: Ihre Scherenschnitte spiegeln das Wort „Liebe“ wider.

Er wohnt seit drei Monaten in Kaarst und ist jetzt zum ersten Mal mit dabei: Amédé Ackermann. Der 28 Jahre junge Fotograf, der in Kleinenbroich aufgewachsen ist, zeigt Arbeiten, die clean sind fast wie Edward-Hopper-Gemälde und sein Antrieb ist der Ehrgeiz, Fotomontagen so unauffällig wie möglich hinzubekommen. Ingo Willpütz hat den absoluten Hingucker kreiert: Seine digitale Malerei, bestehend aus vertikalen Streifen in starken Farben, die zum Teil verschwommen sind, kann man einfach nicht übersehen. Beate Palmen hat sich bei ihrer abstrakten Malerei von Kite-Surfern in Holland inspirieren lassen.

Bild zeigt Fußballplatz vor
aufkommendem Unwetter

Elanie Magnongui ist jetzt zum zweiten Mal auf einer Ausstellung der Kaarster Künstler vertreten. Die Afrikanerin – sie stammt aus dem Kongo, lebte aber lange in Frankreich – zeigt eine Collage aus traumhaften, kostbar anmutenden Stoffen. Das Bild von Ursula Ringes-Schages entpuppt sich erst aus einer gewissen Entfernung als Landschaftsimpression. Zu den Zutaten zählen Wachs, Gesteinsmehl und Pigmente. Gerlind Engelskirchen zeigt unter anderem „Zeitzeugen“ – Holz, in diesem Fall Jahresringe eines Baumes – ist diesmal ihr Motiv. Horst Schuweracks Bilder wirken leicht und beschwingt. Er malt und zeichnet auf Japanpapier.

Uli Ferns Himmel sehen bedrohlich aus, sein Fußballplatz scheint verlassen – ob die Spieler sich vor dem aufkommenden Unwetter in Sicherheit gebracht haben? Petra Missal hat Lebenswege visualisiert auf ihren vielschichtigen Bildern, die ihre Spannung beziehen durch die Kombination von Malerei und zeichnerischen Elementen, die die Richtung markieren. Petra Groh zeigt erstmals Skulpturen statt Malerei. Ihre Wirbelsäule, verchromt, verfremdet, auf den Kopf gedreht ist ein Appell, mehr Rückgrat zu zeigen. Bettina Post hat sich von ihren floralen Formen gelöst – Felsen sind jetzt ihre aktuellen Motive. Maria Höveler ist mit vier mehrfarbigen Linoldrucken vertreten. Sie stehen für die vier Elemente.

Stellwände mit Kleinformaten
zu einem kleinen Preis

Eine gute Idee: Auch diesmal gibt es wieder Stellwände mit Kleinformaten zum kleinen Preis. Auch die Kleinformate von Kaarster Künstlern wie Erika Jörgenshaus, Brigitt Verbeek, Ute Kreutzer-Danstedt oder Ada Blochwitz haben alles, was auch die Großformate auszeichnet. Die Kunsthistorikerin Simone Friedrich versuchte nicht auf einzelne Werke einzugehen. Als Mitglied der Jury erklärte sie: „Wir hätten am liebsten gehabt, wenn alle 107 eingereichten Arbeiten hier zu sehen gewesen wären, aber wir mussten nun mal eine Auswahl treffen.“

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