Jubiläum in Kaarst Schavan spricht bei KKV-Geburtstagsfeier

Kaarst. · Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung feierte 40-jähriges Bestehen.

Begonnen hatte es am 10. Dezember 1979 mit 27 Mitgliedern, heute sind es 97: Der Ortsverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) feierte am Wochenende sein 40-jähriges Bestehen, und das mit besonderen Möbelstücken. Im fast gefüllten Pfarrsaal von Sankt Martinus gab es nach dem festlichen Gottesdienst nämlich einen „heiligen Tisch“ mit lokaler geistlicher Prominenz wie dem stellvertretenden Stadtdechanten Hans-Günther Korr, Monsignore Guido Assmann, Pastor Ulrich Eßer als geistlichem Begleiter des KKV und Pfarrvikar Gregor Ottersbach.

Aber der „heilige Stuhl“ war nicht weit: Auf ihm saß Annette Schavan, die frühere Bundesministerin und Deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl bis 2018. Die Verbindung zur Politik wurde mit ihrem „Tischherrn“, dem Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling (CDU) geschaffen, selbst Mitglied des KKV. Schavan schlug mit ihrem Festvortrag zum Thema „Die Kunst der Diplomatie zwischen Politik und Papst Franziskus“ einen weiten Bogen vom Christentum zur „Kunst des Politischen“. Sie bedeutet im Verständnis von Papst Franziskus dorthin zu gehen, wo es schwierig ist: an die Peripherie des Lebens, wo Menschen in Not und vor allem einsam sind.

In einem geschichtlichen Rückblick zeigte Annette Schavan auf, welche neuen Wege seit dem Geburtsfest der Kirche an Pfingsten mit großer kultureller Vielfalt begangen wurden. Von der radikalen Verwirklichung der christlichen Botschaft der Nächstenliebe durch den Heiligen Franziskus bis hin zum Niederreißen des Eisernen Vorhangs und der innerdeutschen Grenze: Das ist auch die Geschichte von engagierten Christen in Europa, so Schavan: „Glaube kann Mauern zum Einsturz bringen!“

Ihre Vorstellung von der Nutzung der Kirchen in zwanzig Jahren: Ein Entfernen von Bänken schafft Raum, der zur Armenspeisung genutzt werden kann. Sie verurteilte gegenseitiges Kritisieren, welches konträr zur Aufbruchstimmung stehe – und der „hasserfüllte Kampf der Bischöfe untereinander“ nütze keinem. Glaube und Politik müssen nicht Sieger und Besiegte schaffen, sondern Menschen mitnehmen. Die Zuhörer applaudierten begeistert. Dass auch der KKV neue Wege beschreitet, bestätigte Josef Ridders als Vorsitzender des Bundesverbandes:

Die soeben stattgefundene Vollversammlung hatte ein neues Positionspapier zu den Themen Leben, Wohnen und Arbeiten bis 2030 erarbeitet. KKV-Vorsitzende Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus wurde zu ihrer großen Überraschung mit der Friedrich-Elz-Plakette in Bronze für ihr langjähriges Engagement
ausgezeichnet.

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