Umweltschutz in Viersen Langsames Aufholen beim Klimaschutz

Viersen · Im August 2020 beschlossen Viersens Politiker „Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz“. Manche wurden bereits umgesetzt, andere lassen noch auf sich warten. Die Verwaltung begründet das mit fehlendem Personal.

 Auf städtischen Gebäuden sollen mehr Photovoltaik-Anlagen entstehen. Geplant ist das beispielsweise auf der Paul-Weyers-Grundschule in Boisheim.

Auf städtischen Gebäuden sollen mehr Photovoltaik-Anlagen entstehen. Geplant ist das beispielsweise auf der Paul-Weyers-Grundschule in Boisheim.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)/Knappe, Jörg (knap)

(mrö) Für die Viersener CDU-Ratsfrau Manuela Krienen waren sie „der dritte Aufguss eines ganz ganz dünnen Teebeutels“. Manuel García Limia (SPD) vermisste in dem Ideenkatalog „die Visionen“, auch aus den anderen Parteien erntete die Stadtverwaltung viel Kritik für ihre 13 Sofortmaßnahmen für den Klimaschutz. Die wurden im August vergangenen Jahres beschlossen. Was ist aus ihnen geworden? Darüber will die Stadtverwaltung am Donnerstag im Umweltausschuss informieren. Ein kleiner Überblick:

Es wurden zwei Renault-Zoe-Elektroautos im Frühjahr 2021 beschafft. „Sie werden von den Mitarbeitern gut angenommen“, sagt Johanna Schlack, Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz. Was heißt gut? „Zuletzt gab’s bis zu zwölf Fahrten in der Woche.“ Am Technischen Rathaus wird die vorhandene Ladestation der NEW genutzt. Eine eigene Wallbox soll bis Ende 2021 installiert sein.

Beschäftigte warten auf
Angebot für ein Jobticket

Noch müssen die Beschäftigten der Stadtverwaltung auf ein Angebot für ein Jobticket warten. „Mit der Bearbeitung wird jetzt begonnen“, erklärt Schlack. Hintergrund: Erst im August konnte die halbe Stelle besetzt werden, die sich um die umweltfreundliche Mobilität der Mitarbeiter kümmern soll. Auf zwölf städtischen Dächern sollten Photovoltaik-Anlagen installiert werden. „Das ist beispielsweise bei der Sanierung der Paul-Weyers-Grundschule in Boisheim geplant. Im kommenden Jahr soll die Photovoltaik-Anlage ans Netz gehen.“ Und: „Wo keine Photovoltaik-Anlage möglich ist, werden Dachbegrünungen geprüft. Zum Beispiel am Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium, hierfür wurde ein Förderantrag eingereicht und bewilligt“, so Schlack.

Auch geplant war eine eigene Organisationseinheit innerhalb der Stadtverwaltung, um die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung besser miteinander zu koordinieren. Seit Jahresbeginn ist Schlack als Leiterin der Stabsstelle im Amt, doch weiteres Personal fehlt. Zum 1. Januar 2022 soll die Stelle des Klimaschutzmanagers besetzt werden. Ähnlich schleppend läuft die Besetzung der von der Politik genehmigten zusätzlichen Stellen in weiteren Fachbereichen zur Unterstützung der Stabsstelle. „Es wurden 5,5 Komplementärstellen im Haushaltsplan 2021 vorgesehen“, so Schlack. „Drei Stellen befinden sich aber derzeit noch im Bewertungs- oder Bewerbungsprozess.“ Zwei Stellen wurden besetzt. Die Fortschreibung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes befinde sich in der Bearbeitung. „Eine CO2-Bilanzierung von den Jahren 2012 bis 2019 wurde erstellt.“ Aktuell würden Szenarien fürs Klimaschutzkonzept entwickelt und Maßnahmen erstellt. „Im Anschluss ist die politische Beratung geplant.“ Planungsleistungen für ein Parkdeck und eine Radstation befinden sich für den Viersener Bahnhof in der Vorbereitung.

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