Kempener Schullandschaft Schulcampus Kempen: Start fürs Großprojekt

Kempen · Die Sanierung des Hauptschul-Altbaus läuft, der Abriss des Anbaus steht kurz bevor, die ersten sieben Millionen Euro werden in Kempen verplant.

 Der zweigeschossige Anbau der Martin-Schule sowie der Verbindungstrakt zum Altbau werden abgerissen.

Der zweigeschossige Anbau der Martin-Schule sowie der Verbindungstrakt zum Altbau werden abgerissen.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Mit weit über 50 Millionen Euro rechnet man in Kempen in den kommenden zehn Jahren für das Großprojekt Schulcampus. Die ersten rund sieben Millionen Euro werden in den kommenden Monaten den Besitzer wechseln. Denn in Alt- und Anbau der leerstehenden Martin-Schule ist die Stadt Kempen in dieses Großprojekt gestartet. Bei einem Pressetermin informierten die Verantwortlichen über die laufende Sanierung des Erdgeschosses des Altbaus und den bevorstehenden Abriss des Anbaus.

„Aus unserer Sicht liegen wir hier gut im Zeitplan“, sagt Hochbauamtsleiter Christian von Oppenkowski bei einem Rundgang durch den Altbau. Zum neuen Schuljahr sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, so dass die Oberstufe im Erdgeschoss starten kann. In Zeiten der Corona-Pandemie könne man mit Blick auf Konzepte zwar nichts ausschließen. „Aber so ist weiterhin der Plan.“

Die komplizierteste Sanierung läuft in zwei Klassenräumen, in deren Wänden eine Asbest-Belastung gefunden worden war. „Davon ist nun ein Raum bereits saniert“, so Petra Reck, die das Projekt für die Stadt Kempen managt. Nun gehe es an den anderen Raum. Parallel liefen die Arbeiten in den anderen Räumen des Erdgeschosses. Etwa zehn Räume würden so hergerichtet, dass die Oberstufe nach dem Sommer loslegen kann. Die Sanierungen würden aber auch so angegangen, dass das Erdgeschoss dauerhaft auf einem guten Stand ist. „Wenn das Erdgeschoss dann nach einem Jahr wieder leergezogen ist, wollen wir uns um die weiteren Geschosse dieses Altbaus kümmern“, so Torsten Schröder, Technischer Beigeordneter.

Dreigeschossiger Bau wird aus Holzmodulen zusammengesetzt

Denn nach dem ersten Jahr der Gesamtschul-Oberstufe soll neben dem Altbau ein Neubau in Holzmodul-Bauweise stehen. Wie berichtet, hatte sich die Politik darauf geeinigt, den Anbau der früheren Hauptschule abzureißen und an dieser Stelle einen modernen Schulbau zu errichten. „Für den Abriss stecken wir nun mitten in den Vorbereitungen“, berichtet Reck, während im Hintergrund bereits einige Äste von Bäumen abgesägt werden, damit Lkw und Bagger ausreichend Platz haben. Mit den Abrissarbeiten direkt gegenüber der Mensa soll es in der Mitte der Sommerferien losgehen. Für die Arbeiten sind laut Stadt etwa sechs Wochen eingeplant.

„Und dann werden wir hier etwas Schönes und Modernes errichten“, so Bürgermeister Volker Rübo. Nach langem Hin und Her und einigen Problemen in der Planung hatten sich Verwaltung und Politik Ende vergangenen Jahres auf diese Holzmodul-Lösung geeinigt. „Und nach den Besichtigungen entsprechender Gebäude in Hessen bin ich davon überzeugt, dass es eine gute Lösung ist“, sagt der Bürgermeister.

Entstehen wird ein dreigeschossiger Holzmodul-Bau mit zwölf Klassenräumen. Das heißt, dass die Teile von einem Unternehmen an anderer Stelle „vorgebaut“ und dann an Ort und Stelle zusammengesetzt werden. Bei diesem Konzept spare die Stadt Zeit. Zudem handele es sich um eine umweltfreundliche und auch lang haltbare Variante, hieß es während des Pressetermins.

Bau- und Schulamt der Stadt Kempen haben in den vergangenen Wochen die Details abgestimmt. Nach den Vorgaben des Raumkonzeptes werden die Architektenleistungen nun vergeben. „Nun sind wir guter Dinge, schnellstmöglich in die Abläufe einzusteigen“, so Torsten Schröder. Wenn alles rund läuft, könnten ab dem Schuljahr 2021/22 zwei Jahrgänge der Gesamtschule im Neubau unterrichtet werden.

Ausmaß der Verbindung zwischen Neu- und Altbau noch offen

Noch nicht entschieden ist, wie der Holzmodul-Neubau mit dem fast 100 Jahre alten Altbau verbunden wird. „Wir werden die Aufzuganlage im Neubau zumindest so planen, dass ein Übergang in allen drei Geschossen möglich ist“, so Christian von Oppenkowski. Was dann letztlich umgesetzt werde, sei Bestandteil der politischen Beratungen.

Parallel dazu wird es in den kommenden Monaten auch darum gehen, wie das Großprojekt Schulcampus fortgesetzt wird. Wie berichtet, favorisieren Verwaltung und wohl auch die Mehrheit der Politik einen Gesamtschul-Neubau auf dem Gelände des Ludwig-Jahn-Sportplatzes. In diesem Zusammenhang will die Stadt einen neuen Kunstrasen samt Laufbahn am Sportzentrum an der Berliner Allee bauen. Entsprechende Gespräche mit Schulen und Vereinen sollen zu einer Machbarkeitsstudie führen.

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