Gemeinschaft erleben : Pfingstlager virtuell – im Zelt zu Haus’
Kreis Viersen Zu Hause bleiben und trotzdem Gemeinschaft erfahren? Das Wochenend-Programm der Kolpingjugend machte es nach viel Vorbereitung möglich.
Für nicht wenige Menschen in der Region steht Pfingsten auch für Lagerfeuer, Luftmatratze und löslichen Zitronentee. Denn seit vielen Jahren treffen sich Kinder und Jugendliche aus dem Diözesanverband Aachen der Kolpingjugend am Pfingstwochenende zu einem großen Zeltlager – mit allem, was dazugehört: Workshops, Nachtwanderung, Rallyes und natürlich Zitronentee.
In diesem Jahr ist vieles anders. Die Corona-Pandemie machte das Zusammentreffen von vielen Menschen an einem Ort nicht möglich. Aber das Organisationsteam wollte Pfingsten nicht ganz ohne Lager-Erlebnis verstreichen lassen und organisierte eine Pfingstzeltlager (PZL)@home-Edition. So wurden am Wochenende zwischen Elmpt und Vorst, Grefrath und Birgelen (Kreis Heinsberg), Kempen und Köln in vielen Gärten und Wohnzimmern Zelte und Höhlen aufgebaut. Unter dem Motto „Die Drei Fragezeichen – Kolping, wir lösen jeden Fall“ unternahmen die Kinder und Jugendlichen spannende Abenteuer, erlebten Workshops und studierten einen Lagertanz ein – zwar räumlich getrennt, aber verbunden über Kanäle wie YouTube und das Konferenzsystem Zoom.
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vom „Schrottplatz“
In der Woche vor Pfingsten klingelte es bei den Teilnehmern an der Tür und ein großes Paket wurde geliefert. Voll mit Umschlägen, Ausrüstung und etwas Proviant – der Zitronentee durfte natürlich nicht fehlen. „80 Kinder hatten sich angemeldet, aber bei vielen haben Geschwister und Freunde mitgemacht, sodass wir locker die doppelte Zahl an Teilnehmern haben“, berichtet Meike Kempkens, Jugendreferentin der Kolpingjugend, Diözesanverband Aachen. Die Kolping-Gruppen gingen dabei unterschiedlich vor. Während es in Elmpt gemeinsame Aktivitäten – unter Einhaltung der Coronaschutz-Maßnahmen versteht sich – gab, waren die 24 Teilnehmer in Vorst dezentral auf verschiedene Standorte verteilt. Mal taten sich Freunde zusammen, mal zelteten Familien für sich.
In der Kolpingzentrale in Mönchengladbach hatten die zehn Betreuer den „Schrottplatz“ der Drei Fragezeichen eingerichtet. Peter, Justus und Bob meldeten sich von dort über YouTube mit Geschichten, Tänzen und Ideen zum Mitmachen. Dazu präsentierten sie Fotos von den Teilnehmern, sodass man verfolgen konnte, was die anderen so machen. Morgens kam Kommissar Reynolds alias Dietmar Prielipp, Geistlicher Leiter der Kolpingjugend, mit einem Impuls für den Tag dazu.
Das Thema der Drei Pfingstzeltlager-Fragezeichen war die Umwelt. Immer wieder mussten die Kinder der „Umweltmafia“ auf die Spur kommen, mussten in ihrer Umgebung Müll einsammeln und Umweltsünder stellen. Schaurig wurde es bei der Nachtwanderung. Mit gruseliger Musik im Hintergrund gingen die Kinder mit einem der Drei Fragezeichen im YouTube-Video auf dem Smartphone auf eine Abenteuertour durch ihren Ort. Immer wieder mussten die Kinder dabei Entscheidungen über die richtige Richtung treffen und Aufgaben lösen, um im Video weiterzukommen und so die restlichen Fragezeichen zu finden.