Wülfrath René Heinersdorff weiht Haus der Diakonie ein

Wülfrath. · Der Theaterintendant ist Ur-Ur-Enkel des Gründervaters der Bergischen Diakonie.

 Sylvia Broekmann, René Heinersdorff und Petra Weihsenbilder (v.l.) vor dem jetzt eingeweihten Gebäude der Diakonie.

Sylvia Broekmann, René Heinersdorff und Petra Weihsenbilder (v.l.) vor dem jetzt eingeweihten Gebäude der Diakonie.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Eine „absolute Premiere“, wie er es selbst nannte, feierte jetzt Intendant, Schauspieler und Regisseur René Heinersdorff. Erstmals übernahm er die Aufgabe, ein Wohnhaus einzuweihen: den jüngst fertiggestellten Ersatz-Neubau auf dem Zentralgelände der Bergischen Diakonie. Und das ist kein Zufall, Karl Heinersdorff, Gründervater der Einrichtung, ist sein Ur-Ur-Großvater.

„Er war Pfarrer und hat sich dieses Grundstück quasi zusammengepuzzelt“, erzählte Heinersdorff über seinen Vorfahren. „Das ist sein strahlendes Lebenswerk: Menschen eine Heimat zu bieten“, sagte er über die Ursprünge des Konzepts, das inzwischen mehr als 100 Jahre trägt. Das nach Karl Heinersdorff, dem Mann mit der „humanistischen Weltanschauung“ – für den Integration „grundsätzlich über Zuneigung und Liebe, so sein Credo“, lief – benannte Haus ist eine vollstationäre Pflegeeinrichtung mit 80 Plätzen auf zwei Etagen, wie Einrichtungsleiterin Petra Weihsenbilder erläuterte.

Unterbringung entsprach nicht mehr modernen Ansprüchen

Es ist auch eine Investition in den Standort, etwa 13 Millionen Euro wurden in Modulbauweise verbaut. Die vormalige Unterbringung genügte den modernen Ansprüchen nicht länger, weshalb im Frühjahr 2018 der erste Spatenstich für das Projekt erfolgte. Auf dem Weg zum gelungenen Heim für einerseits schwer dementiell veränderte Menschen sowie im Untergeschoss einer Pflegeeinrichtung gab es zwei unerwartete Hindernisse zu bewältigen: 1500 Kubikmeter Fels, vom Bodengutachter übersehen, die eine sechswöchige Verzögerung verursachten, und eine Keimbelastung im Trinkwasser.

René Heinersdorff gefiel es ausgesprochen gut, wie noch heute der Grundgedanke seines Ur-Urgroßvaters gelebt wird, nämlich alle Menschen mit dem Gefühl, angenommen zu sein, zu begegnen. In seiner Ansprache verwies er auch auf das vom Ur-Urgroßvater verfasste Buch „Er gab, ich nahm“. Dieses habe er gern gelesen, vor allem wegen der Herderschen Maxime „Eine schöne Menschenseele finden / ist Gewinn. Ein schönerer Gewinn ist / sie erhalten und der schönst‘ und schwerste, / sie, die schon verloren war, zu retten“, die so wunderbar auf das Tun der Bergischen Diakonie passe.

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