Die Entscheidung der Kalkstadtnarren steht fest, die kommende Karnevalssession wird coronabedingt nicht stattfinden Jecken sagen die Session ab

Wülfrath · . Einfach hat es sich der Vorstand der Kalkstadtnarren (KSN) nicht gemacht, aber letztlich muss die bevorstehende Karnevalssession der Corona-Pandemie zum Opfer fallen. „Selbst wenn wir in einer kleinen Runde feiern würden, wäre nicht auszuschließen, dass wir nicht alle Menschen schriftlich erfassen.

 Der Karnevalszug in Rohdenhaus war immer ein Besucher-Magnet.

Der Karnevalszug in Rohdenhaus war immer ein Besucher-Magnet.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Gefahr, dass sich unsere Gäste oder wir mit dem Virus anstecken, ist einfach zu hoch“, berichtet Michael Decker. Der Vorsitzende ist erst Ende August dieses Jahres in sein Amt gewählt worden und musste in kürzester Zeit bereits eine geschichtsträchtige Entscheidung treffen.

Unterstützung hat er jedoch vom restlichen Vorstand erhalten. „Und auch die Mitglieder sind nach einigen Gesprächen auf unserer Seite und verstehen die Entscheidung“, ist sich der Vorsitzende sicher. Am Sonntag gab es mit dem Verband Rheinisch-Bergisch-Märkischer Karnevalsgesellschaften noch abschließende Gespräche. „Auch der Verband hat sich dafür ausgesprochen, den Karneval in der kommenden Session komplett ausfallen zu lassen. Wir haben uns also richtig entschieden.“

Als eine von drei Karnevalsgesellschaften im rund 30  Vereine starken Verband stellen die Kalkstadt Narren zwar ein eigenes Kinderprinzenpaar, dieses muss sich aber ebenso in Geduld üben, wie die restliche Gesellschaft. „Zum Glück ist unser Kinderprinzenpaar noch recht jung und kann für zwei Jahre im Amt bleiben. Das haben wir auch im Vorfeld schon mit den Eltern besprochen und Zustimmung erhalten“, erklärt Michael Decker, der die Enttäuschung aus der Bürgerschaft nachvollziehen kann. „So ganz möchten wir die Wülfrather Jecken aber nicht im Regen stehen lassen und planen daher, an drei Tagen kleine Videoclips zu veröffentlichen, die zumindest ein kleines bisschen Karnevalsstimmung verbreiten“, verrät der Vorsitzende.

Videoclips sollen ein bisschen Karnevalsstimmung verbreiten

Die Clips sollen am 11. November, dem Start der kommenden Session, sowie an Altweiber und Rosenmontag veröffentlicht werden. In ein finanzielles Loch werden die Kalkstadt Narren zum Glück nicht fallen. „Ein großes Dankeschön geht in diesem Zusammenhang an die Kreissparkasse Düsseldorf, die uns einen Scheck in Höhe von 1000 Euro hat zukommen lassen“, freut sich Decker. Und auch die Stadt Wülfrath war nicht untätig. Die Gesellschaftsräume in Rohdenhaus wurden sowohl zur Kommunalwahl, als auch zur anschließenden Stichwahl als Wahllokal genutzt. „Das hat ebenfalls etwas Geld in die Kassen gespült“, weiß Decker, der auch bei den Künstlerverträgen auf Nummer Sicher gegangen ist. „Wir haben das Programm für unsere Prunksitzung komplett geplant und müssen es jetzt auf 2022 verschieben. Mit den Künstlern haben wir gesprochen und allesamt verlangen sie keine Ausfallgebühren. Dafür sind sie für das Folgejahr bereits gebucht worden.“ Eigentlich hätte die Prunksitzung am 12. Februar des kommenden Jahres stattgefunden. „Jetzt freuen wir uns auf den 25. Februar 2022, wenn Corona hoffentlich Geschichte ist“, zeigt sich Michael Decker optimistisch.

Die Corona-Pause nutzt der Verein dafür, die eigene Tanzgarde neu aufzustellen. Seit dem Pandemieausbruch sind die beiden Gruppen bereits in die Sporthalle am Paul-Ludowigs-Haus umgezogen. „Dort haben sie auch mehr Möglichkeiten, um Hebefiguren zu üben. In unserem Vereinsheim war das auf Grund der niedrigen Decke nicht möglich“, erinnert sich der Vorsitzende, dem es ein persönliches Herzensanliegen ist, die Tanztruppe neu auszustatten. „Auch einen Tanzworkshop wollen wir ins Leben rufen, da Tanzen in Wülfrath eine große Lücke aufwirft. Die wollen wir gerne füllen.“

Für die Zeit nach Corona planen die Kalkstadt Narren übrigens bereits eine „After-Corona-Party“, gerne in Kooperation mit anderen Vereinen. „Noch haben wir nicht mit der Stadt gesprochen, aber wir wollen die Session in den Sommer verlegen und die Party vielleicht auf dem Parkplatz vom Paul-Ludowigs-Haus oder am Erbacher Berg initiieren.“ Um über diese Ideen zu sprechen, möchte sich Michael Decker zeitnah mit dem künftigen Bürgermeister Rainer Ritsche zusammensetzen. „Denn diese Ideen funktionieren nur mit Unterstützung der Stadt“, ist sich Decker abschließend sicher.

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