Gründerpreis Krefeld Mit Fitness am Arbeitsplatz zum Erfolg

Krefeld · Die jungen Krefelder Firmen Cuawo und NiKa Gesundheitstraining fördern die körperliche Gesundheit mit einer Doppelstrategie.

Kennet Kaminski und Max Niesel (r.) trainieren mit Jutta Hermanns.

Kennet Kaminski und Max Niesel (r.) trainieren mit Jutta Hermanns.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Einer Existenzgründung liegt im Idealfall eine innovative einzig- oder neuartige Idee zugrunde, weil dies die Erfolgsaussichten erhöht.  Wenn die Gründer mit Einverständnis ihres Arbeitgebers in ihrem bisherigen artverwandten Job weiterarbeiten und Geld verdienen dürfen, um in Ruhe ihr eigenes Geschäft ohne Finanzprobleme zu entwickeln, ist dies ein weiterer Pluspunkt. Ergibt sich dazu überraschend auch noch die einmalige Chance, das gutgehende Geschäft des Arbeitgebers zu übernehmen, bedarf es außerdem des Mutes, diese Chance beim Schopf zu ergreifen. Bei Gesundheitsmanager Kennet Kaminski (28) und Fitnessökonom Max Niesel (26) traf all dies zu.

Kennengelernt haben sich beide in ihrem damaligen Ausbildungsbetrieb, dem Gesundheitsstudio „Prosano Training“ an der Uerdinger Straße in Krefeld. Dort absolvierten sie den Praxisteil ihres dualen Studiums und entwickelten ihre Gründungsidee – das Start-up Cuawo GbR. Der Name steht für „Cure at Work“ (Heilung/ Gesundheit am Arbeitsplatz). „Viele Kundinnen und Kunden kamen während ihrer Mittagspause zu Prosano, was uns den Bedarf aufzeigte“, hatten sie festgestellt. Mit ihrem gesundheitsorientierten Fitnesstraining gehen sie seit Februar 2022 in mittelständische Betriebe und führen mit den Beschäftigten in den Arbeitspausen halbstündige Übungen auf wissenschaftlicher Basis durch.

Gesundheitsvorsorge
als Symbol der Wertschätzung

„Mit dieser Win-Win-Situation für Mitarbeiter wie Arbeitgeber schließen wir erfolgreich eine Lücke in der betrieblichen Gesundheitsförderung“, sagen sie. Ihre Argumente: Die Betriebe präsentieren sich als großzügige Arbeitgeber und dürfen sich auf gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit wenig Ausfallzeiten durch Krankheit freuen. Die Kursteilnehmer beugen in teamfördernden Kleingruppen Muskel-, Skelett- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, bauen Stress ab und steigern ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität – inklusive Gesundheitsanalyse und Anamnese. „Wir konzentrieren uns auf ein Beweglichkeitstraining mit Bewegungen, die im Alltag vernachlässigt werden. Die Beschäftigten müssen sich nicht einmal umziehen, weil sie dabei nicht schwitzen.“

Parallel zur Gründung von Cuawo arbeiteten Kaminski und Niesel als Trainer bei Prosano, um sich bis zur Marktreife ihres Start-ups ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch dann eröffnete ihnen ein Glücksfall die Chance zur Vollselbstständigkeit. Die Inhaber von Prosano wollten altersbedingt das Studio aufgeben und boten ihnen die Übernahme der Prosano Krefeld GmbH & Co. KG an. „Trotz des Risikos für die Übernahme des kompletten Inventars und des Personals mussten wir nicht lange überlegen und haben dafür die NiKa Gesundheitstraining GmbH gegründet. Unsere Hausbank war von den vorgelegten Finanzzahlen überzeugt und unterstützte einen Kredit über die KfW-Bank“ (siehe Info-Kasten). Seit September 2022 sind die beiden Gründer jetzt nicht nur Inhaber von Cuawo mit zwei freiberuflichen Kräften für die Kurse und die Gesundheitsanalyse, sondern auch von NiKa, das den eingeführten Namen des Fitnessstudios Prosano Training weiterführt. Dort sind zwei Vollzeitkräfte, eine Teilzeitzeitkraft und ein Bachelor-Student für Fitnessökonomie beschäftigt. Aufgrund der unterschiedlichen Studiengänge teilen sich beide die Aufgaben für beide Gesellschaften je zur Hälfte. Niesel kümmert sich um Finanzbuchhaltung, Einnahmen und Ausgaben sowie Personal, Kaminski um Gesundheitskonzept, Kursplanung und soziale Medien. Zentrale Aufgaben wie Mitarbeitergespräche, Marketing und Anpassung der Unternehmensziele erledigen sie gemeinsam und helfen natürlich auch als Trainer aus.

Durch die überraschende Herausforderung der Übernahme der Prosano-Tätigkeiten musste die Entwicklung von Cuawo als mobiler Dienstleister vorübergehend etwas zurückgefahren werden, habe inzwischen aber wieder Fahrt aufgenommen. „Außerdem analysieren wir mit den Auftraggebern wichtige Kennzahlen des betrieblichen Gesundheitsmanagements wie Ausfalltage und Arbeitsunfälle und lassen diese Erkenntnisse in das wöchentliche Training einfließen, einschließlich Feedbackgesprächen zur Evaluierung.“ Diese Gesundheitsvorsorge werde von den Beschäftigten als Wertschätzung ihrer Arbeitgeber empfunden und sei ein wichtiges Signal in Zeiten des Fachkräftemangels. Das Konzept von Prosano sei seit der Übernahme neben dem Training die gesundheitliche Betrachtung und individuelle Betreuung, neuerdings ergänzt um Ernährungsberatung. Im Studio können je nach Bedarf Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit gezielt trainiert werden. Diese Ergänzung von betrieblicher Vorsorge und privatem Studiotraining wird zum Beispiel von Jutta Hermanns (Foto) genutzt. Die 59-jährige Erzieherin hat am Angebot ihres Arbeitgebers, der mehrere Kitas betreibt, an einem Betriebskurs von Cuawo teilgenommen und nutzt seitdem in ihrer Freizeit das Fitnessstudio. Ihre Erfahrung: „Als Erzieherin nehme ich den ganzen Tag ungünstige Körperhaltungen ein. Im halbjährigen Kurs mit Kolleginnen haben mir die Dehnübungen sehr gutgetan, weshalb ich sie bei Prosano regelmäßig fortführe, ergänzt um Übungen für Herzkreislauf und Kraftaufbau. Ich fühle mich hier bestens betreut.“

Das ehrgeizige Ziel der Gründer: „Mit unserer Dienstleistung und Synergieeffekten in beiden Unternehmen agieren wir in einem wachsenden Markt. Mit Cuawo wollen wir langfristig überregional handeln, mit weiteren Prosano-Studios regional expandieren.“ Für Interessenten öffnet Prosano beim Gesundheitstag am Sonntag, 7. Mai, ab 11 Uhr seine Türen an der Uerdinger Straße 100.  

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