Ferienaktion in Krefeld Zeltlager: Hegmannsloch statt Möhnesee

Hüls · Insgesamt 25 Kinder, zehn Betreuer sowie weitere Unterstützer haben sich auf dem Gelände an der Straße Hegmannsloch zum Zeltlager eingefunden.

 Auch Spiele gehören beim Zeltlager des Hülser Sportvereins und der Katholischen Pfarrjugend zum Programm. Die Zelte sind auf dem Sportplatz Hüls-Nord aufgebaut worden.

Auch Spiele gehören beim Zeltlager des Hülser Sportvereins und der Katholischen Pfarrjugend zum Programm. Die Zelte sind auf dem Sportplatz Hüls-Nord aufgebaut worden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

„Wir stellen den Wecker – oder bleiben die ganze Nacht auf!“ Henri, Christian, Leo, Frederick und Moritz (alle neun Jahre alt) sind ganz schön aufgedreht: Die fünf engen Freunde freuen sich wahnsinnig auf die Übernachtung im Zelt auf einer kleinen Rasenfläche am Rande des Sportplatzes Hüls-Nord. „Das Beste ist: Wir dürfen hier ohne Leiter übernachten“, berichten sie außer Atem und führen stolz ins Zelt, wo sie sich ihre Schlafplätze schon ausgesucht haben.

Insgesamt 25 Kinder, zehn Betreuer, die mit übernachten, sowie weitere Unterstützer haben sich am Montagabend auf dem Gelände an der Straße Hegmannsloch eingefunden. Die großen Zelte sind schon aufgebaut, die Fahnen des Hülser Sportvereins (HSV) und der Katholischen Pfarrjugend flattern einträchtig nebeneinander im Wind. Was eine Premiere ist: Beide Organisationen bieten zwar seit Jahrzehnten in den Sommerferien Zeltlager an, die in diesem Jahr in die Eifel und an den Möhnesee im Sauerland führen sollten. Bisher machten sie sich damit aber immer ein bisschen Konkurrenz – von einer „gesunden Rivalität“ spricht Jonathan Goertz, Vorsitzender der Pfarrjugend.

Maximal vier Kinder
pro Zelt sind erlaubt

Doch im Corona-Jahr 2020 ist alles anders: Die Zeltlager mussten im Mai abgesagt werden, weshalb sich beide Institutionen gemeinsam einen kleinen Ersatz ausgedacht haben: Seit Montag können die Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 16 Jahren eine Zeltübernachtung im heimatlichen Hüls erleben. So soll zumindest ein kleiner Ersatz geschaffen werden – selbstverständlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften.

„Maximal vier Kinder pro Zelt sind erlaubt, nur bei Familien und Freundesgruppen dürfen es mehr sein“, berichtet Zeltlager-Leiter Stefan Erlenwein. Mit der Stadt sei alles abgeklärt. Nach jeder Übernachtung werden die Zelte gereinigt und desinfiziert für die nächsten Gruppen. Und man müsse den aufgeregten Kindern immer wieder klar machen, dass sie sich an die Vorschriften halten müssen. Insgesamt haben sich knapp 60 Kinder zu der dreitägigen Aktion angemeldet. Pro Tag werden maximal 32 Kinder zugelassen, um die coronagerechte Unterbringung zu gewährleisten.

Nach der Pizza gibt es
Eis am Stiel

Zum Abendprogramm gehören Sport, Spiele, ein Lagerfeuer, eine Nachtwanderung und ein lecker duftender Abendsnack: Eine Hülser Pizzeria hat gleich mehrere Pizza-Bleche angeliefert. Während der WZ-Reporter mit den fünf Jungs spricht, folgt aber schon der Nachtisch: Eis am Stiel liegt bereit. Doch die Neunjährigen haben noch Zeit, von einem weiteren Highlight der kommenden Nacht zu schwärmen: das Erschrecken. „Die Betreuer stehen dann ganz plötzlich hinter einem“, berichten die Freunde mit leuchtenden Augen. Sie alle haben schon im vergangenen Jahr solche Abenteuer im HSV-Zeltlager erlebt.

Die Übernachtungen starten diesmal jeweils um 17 Uhr am Abend und dauern bis etwa um 10 Uhr am nächsten Morgen. Die Frühstücks-Brötchen kommen von einer Hülser Bäckerei, geschmiert werden sie von fleißigen Frauen, berichtet Stefan Erlenwein.

Seine Schwester Anette ist auch gerade auf dem Platz eingetroffen, um sich das diesjährige Lager einmal aus der Nähe anzuschauen. „Ich war seit meiner Kindheit selbst dabei und bin auch Betreuerin gewesen. Das war eine tolle Zeit, die mich geprägt hat“, schwärmt sie. Ihr damaliger Betreuer Karl Heußen ist ebenfalls auf Stippvisite: „Ich kann nur sagen: Eine tolle Idee, das Lager in Hüls.“

Henri, Christian, Leo, Frederick und Moritz sehen das ganz genauso. „Nachts müssen wir darauf aufpassen, dass uns keiner die Fahnen klaut“, berichten sie im Verschwörerton. Das sei bei früheren Zeltlager schon mal vorkommen. Doch Stefan Erlenwein kann beruhigen: „Eine Fahnenwache ist schon eingerichtet.“

Jonathan Goertz freut sich derweil über das gute, trockene Wetter: „In jedem Jahr saufen wir sonst einmal so richtig ab.“

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