Prognos-Studie: Für Familien verliert Krefeld an Attraktivität

Im Städtevergleich landet die Stadt als „zurückfallende Region“ auf Platz 231. Der Kämmerer kann dies nicht verstehen.

Krefeld. Die Diskussion darüber ist alt: Ist Krefeld eine familienfreundliche Stadt? In dem am Donnerstag veröffentlichten "Familienatlas 2007" kommt Prognos zu einem vernichtenden Urteil. Danach wird die Stadt in einem Atemzug mit Mönchengladbach, Wuppertal, Bielefeld, Köln, Bochum, Essen, Herne und den Kreisen Ennepe-Ruhr und Unna noch schlechter als Ruhrgebietsstädte wie Dortmund, Oberhausen und Duisburg eingestuft und als "zurückfallende Region" angesehen.

Der Atlas untersucht die Lebensbedingungen von Familien in 439 Land- und Stadtkreisen in Deutschland. Dabei werden in vier verschiedenen Handlungsfeldern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Wohnsituation und das Wohnumfeld, die Möglichkeiten der Bildung und Ausbildung sowie Freizeit- und Kulturangebote unter die Lupe genommen. Auch die demografischen wie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Regionen werden berücksichtigt.

Die Kommunen der Kategorie "zurückfallende Regionen" seien wegen des Strukturwandels wirtschaftlich schwach und hätten wenig Haushaltsmittel für Familienförderung übrig. Krefeld steht danach insgesamt auf Rang 231, bei "Soziale Lage & Wohlstand" sogar nur auf Rang 299. Im Vergleich zum Jahr 2004 ist Krefeld sogar um 46 Ränge gefallen. Stadtkämmerer Manfred Abrahams kann dieses Ergebnis nicht nachvollziehen. "Vor allem im Bereich Familienförderung ist das Angebot im Vergleich zu 2004 noch breiter geworden, die finanziellen Mittel wurden eher nicht zurückgeführt. Vor allem deshalb, weil der Oberbürgermeister Familienfreundlichkeit zum Top-Thema erklärt hat."

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