100 Jahre Eingemeindung: Um drei Stadtteile reicher
Eingemeindung: Vor 100 Jahren kamen Bockum, Verberg und Oppum zu Krefeld hinzu.
Krefeld. Die "Vereinigung" kam fast zwangsläufig: Vor 100 Jahren wurden die heutigen Stadtteile Bockum, Verberg und Oppum nach Krefeld eingemeindet. Der Vertrag war im Dezember 1906 ausgehandelt worden, aber es dauerte eine bürokratische Weile, bis der preußische Staat die Vereinbarung am 19. Juli 1907 in ein Gesetz goss, das "binnen drei Monaten" in Kraft treten sollte, also im Oktober. Aber: Am 1. Oktober, wie vielfach berichtet wird, oder am 15. Oktober, als gefeiert wurde? Der Bürgerverein Bockum hat sich für letzteres entschieden, er feiert am 14. Oktober - vielleicht, weil es ein Sonntag ist.
Eingemeindungen waren fällig: Die Fischelner hatten schon mal 1895 in Krefeld angeklopft, warteten aber bis 1928, Linn war 1901 zu Krefeld gekommen, weil die Großstadt den Rheinhafen brauchte. So drängten die Krefelder auf die Verbindung dorthin, auch nach Uerdingen, wohin die Crefeld-Uerdinger-Localbahn mit 1,6 Millionen Fahrgästen pro Jahr direkt durch Bockum fuhr. Und unter Bockum verlief der Abwasserkanal von Krefeld zum Rhein. Zur Bockumer Bürgermeisterei gehörten Bockum, Oppum, Verberg und Rath-Vennikel, das allerdings ausgeklammert wurde und erst 1928 zu Krefeld kam, ohne Luit, das an Neukirchen-Vluyn ging.
Dem rührigen Bürgermeister Philibert Keutmann, seit 1885 im Amt, gelang es, 1902 bis 1904 noch schnell ein "dringend nötiges" Rathaus mit Feuerwehrhaus zu bauen, das neben der Gertrudiskirche das Identifikationsmerkmal der Bockumer ist, und dann in die Verhandlungen mit dem neuen Krefelder Oberbürgermeister Adalbert Oehler einzusteigen, bei denen er viele Vorteile herausholen konnte.