Preisvergleich: Krefelder leben günstiger

Wie teuer ist das Leben in Krefeld? Die WZ macht den Vergleich mit Düsseldorf.

Krefeld. Die Preise schießen in die Höhe: Milch, Geflügel, Käse und Wurst werden teurer. Die Preisrallye in Sachen Lebensmittel soll sogar bis Anfang 2009 anhalten, sagen Experten. Viele Leute werden sparen müssen. Ist dann ein wenig Luxus wie der Salat oder der Kaffee in der Mittagspause im Restaurant noch bezahlbar, oder wird dann die mitgebrachte Stulle ausgepackt?

Eine Frage ist auch: Wie teuer beziehungsweise wie preiswert lebt es sich wo? Wir haben den Städtevergleich gestartet und exemplarisch einige Preise in Krefeld und in Düsseldorf unter die Lupe genommen, dabei meist alltägliche Ausgaben ermittelt und für einen Vergleich unter möglichst gleichen Voraussetzungen gegenüber gestellt. Erstes Fazit an dieser Stelle: Der Standort Krefeld ist eindeutig günstiger als derjenige einige Rheinkilometer weiter.

Bleiben wir bei der Mittagspause, dann haben es die Krefelder besser: Ein leckerer gemischter Salat mit Putenbrust kostet im Lokal am Neumarkt 7,45 Euro. Den Latte Macchiato genießen die Leute dort für 2,30 Euro. Die Landeshauptstädter sollten - falls vorhanden - vielleicht besser in die Kantine gehen: Für den Salat müssen sie satte 9,10 Euro und für den Kaffee 2,90 Euro berappen. Beim Bierchen gibt es den einzigen Gleichstand: Sowohl bei der Krefelder Hausbrauerei Gleumes als auch beim Düsseldorfer Uerige kostet ein 0,25-Liter-Glas Gerstensaft 1,60 Euro.

Wer arbeitet und Geld verdient, will irgendwann auch einmal ausspannen. Da kommt ein Kinobesuch doch gerade richtig. Wo, ist keine Frage: In Krefeld kostet die beste Karte am Samstagabend in der Loge 8,50 Euro. In einem Kino im Düsseldorfer Medienhafen werden dagegen 9,20 Euro fällig. Preiswerter ist in Krefeld auch der Schwimmbadbesuch: Die Krefelder können für 2,50 Euro den ganzen Tag ihre Runden ziehen, die Düsseldorfer gehen für 3,20 Euro baden.

Selbst das Autofahren ist in Düsseldorf teurer. Super-benzin kostet dort 1,40 Euro. In der Seidenstadt ist der Liter im Schnitt drei Cent günstiger. Der Preis fürs Taxifahren ist hingegen beinahe gleich: Zehn Kilometer kosten in Düsseldorf 17 Euro und in Krefeld mit 16,50 Euro kaum weniger. Die Preise für öffentliche Verkehrsmittel legt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr für beide Städte gleichermaßen fest.

Aber das Wohnen ist in Düsseldorf weitaus teurer: Nach Auskunft der Mitarbeiter von "Haus und Grund" in den beiden Nachbarstädten kostet eine Wohnung, die zwischen 1993 und 2000 erbaut worden ist, in Krefeld in "bester Wohnlage" pro Quadratmeter zwischen 6,70 und 7,20 Euro Kaltmiete. In Düsseldorf müssen für diese Wohnung - hier gilt die Bauzeit zwischen 1991 und 2000 - rund 30 Prozent mehr bezahlt werden: Der Quadratmeter-Preis liegt zwischen 8,05 und 10,25 Euro, so der gültige Mietspiegel.

Warum es sich in Krefeld günstiger leben lässt, erklärt Geschäftsführer Rainer Növer, bei der IHK zuständig für den Bereich Wirtschaftspolitik: "Düsseldorf ist teurer, weil die Grund- beziehungsweise Basiskosten wie die Geschäftsmieten in vielen Bereichen teurer sind. Sie werden an die Kunden weiter gegeben. Ein zweiter Grund: Die Kaufkraft der Landeshauptstädter ist größer. Sie können und wollen mehr bezahlen."

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