Neue Erkenntnisse zur Burg Krakau
Rien van den Brand sichtet für „Die Heimat 88“ Dokumente und Zeitzeugenberichte. Die Ergebnisse stellt er im Stadtarchiv vor.
Der niederländische Autor Rien van den Brand hat im Geldernschen Archiv in Arnheim acht Seiten eines Rechnungsbuches des Beamten Goswin von Honseler entdeckt. Das klingt nicht so spektakulär, ist aber eine kleine Sensation. Denn es sind Dokumente und Zeitzeugenberichte über die Burg Krakau aus dem frühen 16. Jahrhundert, wie es sie bisher nicht gab. Sie belegen, dass die Burg ein großes Verwaltungszentrum war mit eigenem Archiv, Mühle, Kämmerer und Gefängnis.
Die Burg Krakau war in ihrer Bedeutung und Ausdehnung damals viel wichtiger als die Herrlichkeit Krefeld, die damals auch schon ihre Stadtrechte besaß. Trotzdem existieren über sie nur wenige Berichte aus dieser Zeit. „Umso wichtiger ist der Fund des Autors“, sagt Olaf Richter, Leiter des Stadtarchivs. Es dauerte einige Zeit, bis die alte niederländische Sprache übersetzt und verstanden war.
Die Erkenntnisse sind in der aktuellen Ausgabe von „Die Heimat“ nachzulesen. „Goswin von Honseler legt in seinem Bericht Rechenschaft ab über seine Amtszeit als Drost, also als Beamter, von 1522 bis 1530“, berichtet Rien van den Brand. „Er enthält einige interessante Details, die uns etwas über das Treiben der Burg Krakau zeigen.“ So musste für die vielen in der Burg Krakau stationierten Soldaten auch viel Bier gebraut werden, was mit der mangelhaften Brauerei zunehmend schwierig wurde. „Bei einer Inspektion wurden darüber hinaus verschiedene Lecks entdeckt. Das Schieferdach musste zum großen Teil erneuert werden, damit die Tonnen kostbaren Schießpulvers trocken gelagert werden konnten.“