Ein ziemlich farbloses Kawai-Konzert
Bei der letzten Aufführung der Reihe spielte Vladislav Pautov unter anderem Werke von Rameau und Mozart. Dabei wurde auf Spannungsbögen verzichtet.
Bei den Kawai-Konzerten im Helmut Mönkemeyer Saal der Musikschule läuft die Zeitrechnung etwas anders: Am Freitag gab es mit dem Auftritt des russischen Pianisten Vladislav Pautov das letzte Konzert der Saison 2017. Forsch startet Pautov mit den ersten beiden Stücken aus den „Pieces de Clavecin“ von Jean-Philippe Rameau (1683-1764).
Mit großer Nüchternheit in seiner Interpretation setzt der junge Russe sein Programm fort. Bei der Klaviersonate in F-Dur KV 533 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) kann man feststellen, dass Akzente und Phrasierungen hier nicht angestrebt werden. Rhythmisch merkwürdig unausgegoren und auf Spannungsbögen verzichtend, wird das Ganze recht farblos präsentiert.
Für die Ungarische Rhapsodie Nr. 9 „Peshter Karneval“ von Franz Liszt (1811-1886) gilt das nicht, denn da liefert der Komponist schon eindeutige Vorgaben an den Interpreten. Virtuose Temperamentsausbrüche sind an den Tasten vorgesehen wie tänzerische Elemente.